Samstag, 30. April 2016

Waitomo Caves (Glühwürmchenhöhle) 26./27.04.2016

Da man im Auto sowieso nicht so lange schläft, fiel es uns nicht allzu schwer, früh morgens aufzustehen. Wir hatten keine Tour in die Höhlen im Voraus gebucht und so wollten wir gleich morgens noch eine ergattern. Die Touristeninformation, bei der wir uns einen Überblick über die Angebote verschaffen wollten, machte erst 9 Uhr auf und so mussten wir noch eine Stunde warten.
In diesem Gebiet gibt es sehr viele Höhlen und für jedes Alter und jeden Geschmack ist etwas dabei. Für uns kamen am Ende nur zwei Touren in Frage, eine langweilige Bootstour, die wir aber hätten sofort machen können oder eine aktionsreichere Tour mit "Abseiling, Climbing, Tubing, Caving & Squeezing". Was die einzelnen Begriffe bedeuten, dazu komme ich später ;) Leider war die Tour für diesen Tag schon ausgebucht, sodass wir uns nun entscheiden mussten, ob es das wert ist noch einen Tag zu warten. Ihr könnt euch bestimmt denken, wie wir uns entschieden haben?! Also buchten wir für den nächsten Tag und fragten bei der Touristeninformation wie man sich denn noch so den Tag vertreiben konnte, da er gerade mal 10 Uhr war. Nicht weit entfernt gab es einen kleinen Rundwanderweg von 40 Minuten, den wir machten und in unserem Buch stand etwas von einem Hostel mit Kletterwand, Kletterladen und im Klettergebiet. Dort wollten wir übernachten, obwohl es 50 km Fahrt waren. Als wir dort ankamen, wurden wir ziemlich enttäuscht. Der Kletterladen mit Wand war abgebrannt und das Ausleihen von Kletterutensilien hätte für uns beide fast 100 € gekostet. Da hätten wir die Sachen auch kaufen können. Die Unterkunft sah von außen auch nicht so toll aus und so fuhren wir unverrichteter Dinge wieder zurück und suchten ein Hostel in der Nähe der Agentur, damit wir morgens nicht weit fahren müssen.
kleiner Rundwanderweg



kleiner Vorgeschmack auf Höhlen

Als wir morgens losfahren wollten, stellten wir fest, dass einer der Reifen sehr platt aussah. Da die Agentur aber nur 2 km entfernt war und der nächste größere Ort 10 km und wir sowieso keine Zeit mehr hatten, fuhren wir erst zur Agentur und in die Höhle.

Die Tour


Unsere Gruppe (4 Australier und wir) bekamen Neoprenanzüge, Helme und Gummistiefel und dann ging es auch schon los - 10 Minuten mit dem Auto zum Höhleneingang. Dort war die erste große Hürde zu meistern: "Abseiling", was bei denen tatsächlich das englische Wort für "Abseilen" ist (und wir beschweren uns über englische Wörter in unserer Sprache...).
So ging es 27 m in die Tiefe. Die Geschwindigkeit konnten wir selbst bestimmen und unser Guide hatte noch eine Notbremse, falls wir alles vergessen. Geschafft!
Dann ging es weiter mit Tubing, was soviel bedeutet wie sich in einem Reifen im Fluss treiben zu lassen. So trieben wir durch die Höhle und überall an der Decke leuchteten Unmengen an Glühwürmchen, mehr als Sterne in einer sternenklaren Nacht. An einer Stelle ruhten wir und unser Guide schlug 3x auf eine Art Trommel. Durch den Schall werden die Glühwürmchen angeregt heller zu leuchten. Nachdem wir das eine Weile genossen hatten, ging es weiter mit dem eigentlichen "Caving" = "Höhlenwandern". Dabei wateten wir immer knie- bis brusttief im Wasser. Das einzige Licht war das auf unseren Helmen. Zwischendurch gab es immer Stellen zum "Squeezing", was übersetzt "quetschen" bedeutet. Hierbei quetscht man sich durch kleine Löcher in den Höhlen. Da es eine geführte Tour war, war natürlich sichergestellt, dass wir nur Löcher finden, wo wir nicht stecken bleiben. Nach einer kleinen Pause mit heißem Saft und Schokolade ging es Richtung Höhlenausgang. Zwischendurch erzählte unser Guide uns natürlich immer etwas zu den Höhlen und den Glühwürmchen. Informativ war es also auch noch. Am Höhlenausgang kamen wir zum letzten Punkt "Climbing" = "Klettern". Von den 27 m, die wir abgeseilt wurden, mussten wir nun 20 m wieder hinauf klettern, was für uns aber nicht das Problem war, da wir bereits Klettern können. Die einzige Schwierigkeit war, es im Neoprenanzug und Gummistiefeln zu tun!

Alles in allem, ein gelungener Ausflug!!!

Unsere Gruppe

Trockenübung I

Trockenübung II



Das ist "Squeezing"
So sieht ein Glühwürmchen im Hellen aus

und so im Dunkeln

Die Weiterfahrt


Nachdem wir wieder am Auto waren, holte uns die Realität ein: der Reifen war noch platter als vorher. Also fuhren wir in den nächstgrößeren Ort Otorohanga, zunächst zur Tankstelle, aber sie schickten uns weiter zu einer Werkstatt. Der Mechaniker fand auch gleich die Schraube im Reifen. Unser Mietwagen enthält zwar eine Versicherung, bei der sind aber Reifen ausgeschlossen (die wissen schon warum...). So mussten wir den Reifen selbst bezahlen. Wir nahmen natürlich das billigste und kauften einen Second-Hand-Reifen. Somit kostete uns der Spaß lediglich knapp 30 €. Das geht ja noch, auch wenn es ärgerlich ist!
Zur Feier des Tages gönnten wir uns eine Pizza. Das erste Mal, dass wir in Neuseeland auswärts essen waren (bei den Preisen hier!), aber frustriert von der Reifengeschichte kam es nun auch nicht mehr drauf an. Immerhin gut gestärkt ging es weiter nach Rotorua (120 km). Da wir hier ein paar Tage bleiben werden, suchten wir uns zentral im Ort ein Hostel.

1 Kommentar:

  1. Robby und ich haben uns vorm Lesen der Beiträge erst einmal die Fotos angeschaut. Als wir beim letzten Foto, der "Glühwürmchenhöhle im Dunkeln" ankamen, waren wir erst einmal sprachlos und hatten beide den gleichen Gedanken: einfach nur atemberaubend schön! Wie muss das erst in Natura ausgesehen haben! Ihr Glückspilze:)
    In Anbetracht dieses Highlight-Ausfluges schmerzt der Preis für den defekten Autoreifen sicherlich nur minimal!
    Sabine

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