Donnerstag, 7. April 2016

Lima

Der 1. Tag in Lima - Museumsbesuch


Am ersten Tag in Lima mussten wir erstmal unsere Umgebung erkunden. Unser Hostel lag direkt in der Einkaufsstraße und wimmelte nur so von Touristen. Zuerst gingen wir Richtung Strand. Allerdings gab es hier wenig Badestrand. Bis auf ein paar Surfer befand sich niemand im Wasser. Selbst die Limenos fahren mindestens 30 km nach außerhalb zum Baden, da die Strände an ihrer eigenen Küste
so verdreckt sind.

Limas Küste

Limas Verkehr an der Küste
Direkt am Wasser gab es noch ein mehrstöckiges Luxuseinkaufszentrum mit Meeresblick-Cafes. In die andere Richtung fanden wir mehrere Souvenirmärkte (jeweils bestehend aus ca. 50 Einzelständen), die aber im Großen und Ganzen das gleiche Angebot hatten. Außerdem buchten wir eine Tour für den nächsten Tag und fuhren mit dem Taxi zum Gold- und Waffenmuseum. Das Goldmuseum enthielt eine riesige Sammlung in Peru gefundener Goldgegenstände der Inkas, Chimus, Nazcas und einigen anderen. Wahrscheinlich stellten sie einfach alles aus, was sie jemals gefunden haben, denn viele kleinere Gegenstände widerholten sich 30- bis 50-fach und man war etwas überfordert wo man hinschauen sollte. Natürlich gab es auch einige einzigartige Stücke. Leider fehlten an vielen Schaufenstern Beschreibungen was man dort eigentlich vor sich hat, wozu man es benutzt, wie alt es ist, wer es benutzte usw. (Und das Audiosystem war gerade defekt). So stellte das Museum zwar eine gigantische Ansammlung von Goldstücken dar, doch die Geschichte und der Hintergrund des Ganzen ging etwas verloren.
Im Waffenmuseum war es ähnlich. Eine riesige Ansammlung von Waffen. Doch nur wenn man Glück hatte, fand man mal eine Jahreszahl. Einige Waffen gehörten ehemaligen Präsidenten, andere waren aus verschiedenen Nationen. Aber der Zusammenhang mit der Geschichte kam nicht so recht durch. Zum Beispiel gab es auch Waffen aus dem 2. Weltkrieg und von asiatischen Kulturen, aber welchen direkten Zusammenhang es mit der südamerikanischen Kultur gibt, ist mir nicht so recht klar... Schade.

Der 2. Tag - Ausflug zu den Inseln Palomino - Schwimmen mit Seelöwen


Mit dem Taxi ging es morgens in den Stadtteil Callao, einem eher mit Vorsicht zu begegnendem Stadtteil Limas. Bisher nutzten wir in Lima nur Taxis, da das Bussystem für uns sehr undurchsichtig ist, man in manchen Stadtteilen vorsichtig sein muss und weil Taxifahren auch nicht all zu teuer ist.
In Callao ließen wir uns am Treffpunkt, einem schön anlegenten Platz, absetzen. Nachdem wir von mehreren Leuten wegen Touren zu den Inseln angesprochen wurden (aber wir hatten ja reserviert), wiesen sie uns auch gleich darauf hin, dass wir auf dem Platz warten können, da es hier sicher sei. Es lief auch die ganze Zeit ein Touristen-Polizist auf dem Platz herum. Ja, in Bolivien und Peru gibt es eine extra Touristen-Polizei, die an den touristischen Orten für mehr Sicherheit für ausländische Gäste sorgt.
Die ca. 30 Leute wurden auf zwei Boote verteilt, eins mit englisch-sprachigem Guide und eins für spanisch-sprechende. Dann ging es los zu den Islas Palmino, auf denen ca. 5000 Seelöwen wohnen. Nach 5 Minuten Seefahrt wurde uns erstmal vorsorglich eine Tablette gegen Seekrankheit angeboten und da ich mich kenne, habe ich gleich zugeschlagen. Trotzdem waren die 1,5 Stunden Bootsfahrt auf offenem Meer für mich kein Zuckerschlecken. Mir wurde zwar aufgrund der Tablette nicht übel, aber so ganz waren die Anzeichen dennoch nicht zu unterdrücken. So war ich froh als wir endlich bei den Seelöwen-Inseln ankamen und - ins Wasser springen konnten. Wir bekamen eine Schwimmweste, damit wir uns nicht die ganze Zeit abstrampeln müssen und gingen ins Wasser.
Es gab nur 3 Regeln zu beachten:
1. Nicht zu nah an die Inseln aufgrund der starken Strömung
2. Die Tiere nicht festhalten, da sie sich dann bedroht fühlen und
3. Auf keinen Fall die Inseln betreten, da sie dann anfangen ihr Revier zu verteidigen

Neugierig wie diese Tiere sind, kamen sie auch eher zu uns herangeschwommen als abzuhauen. So beäugten wir uns mit nur wenigen Zentimetern Abstand eine Weile gegenseitig. Teilweise machten die Seelöwen auch extra Kunststücke für uns, wo man sich echt fragt, was die Tiere wohl von uns denken??? Dann verloren sie irgendwann das Interesse und beachteten uns nicht mehr. Da das Pazifik-Wasser auch nicht gerade das Wärmste ist, war man fast froh, sich an Bord wieder aufzuwärmen.
Auf der Rückfahrt war der Wellengang nicht mehr so stark, sodass ich sogar was essen konnte. Wir hielten noch kurz an einer anderen Insel um Humboldt-Pinguine zu sehen und dann ging es wieder zurück.
Da fast jeder vom Boot in dem Stadtteil Miraflores wohnte, konnten wir uns auf dem Rückweg ein Taxi teilen. Abends gingen wir dann zur Feier des Tages Sushi essen. Ja, es gibt auch andere Sachen als Meerschweinchen!!!

Da liegen sie faul an Land

Da tummeln sie sich schon im Wasser

so nah konnten wir ran


Sushi

Der 3. Tag - Shopping-Tag


Am Vormittag stand bei mir erstmal ein Frisörbesuch auf dem Plan. Da wir nun schon ein halbes Jahr unterwegs sind und ein weiteres halbes Jahr vor uns haben - und in Neuseeland alles teurer sein wird als hier - brauchte ich noch eine neue Frisur.
Am Nachmittag gingen wir zusammen Souvenirs-Shoppen, denn wir wollten die nächsten Tage noch ein Paket mit Andenken an Südamerika und Dingen, die wir nicht mehr brauchen, nach Hause schicken. Es gab mehrere große Souvenirmärkte, die mindestens aus 50 Ständen bestanden, die aber auch fast immer dasselbe Angebot hatten. Manchmal waren die Händler ganz schön aufdringlich, sodass wir lieber gleich zum nächsten Stand gingen. Nach 2 Stunden waren wir froh, dass wir nun alles zusammen hatten.


Nach dem Shopping
Vor- und nach den Frisörbesuchen (Christoph war ein paar Tage nach mir)

Der 4. Tag - Planungs- und Schreibtag


Bis zu unserem Flug nach Santiago de Chile (von wo aus es 2 Tage später nach Neuseeland geht) sind es nun noch 6 Tage. Da wir nun in Lima so gut wie alles erledigt hatten, entschieden wir uns, noch ein wenig in den Norden zu fahren. Zum einen ist Lima teuer und wir mögen Städte sowieso nicht sonderlich und zum anderen gibt es außerhalb bessere Badestrände und mal wieder eine neue Umgebung zu erkunden. Da mal wieder Sonntag war, blieben wir aber noch den Tag in Lima, denn wir mussten noch unser Paket verschicken und die Post hatte zu.
Also nutzten wir den Tag, um mit unseren Blog-Beiträgen voranzukommen, unsere Reiseroute in Neuseeland zu planen, ...
Abends gingen wir spontan mit einer Deutschen und einem Spanier aus unserem Zimmer noch in eine Bar den Abend ausklingen lassen.

Abreise aus Lima


Für die nächsten Tage hatten wir uns für den Ort Huacho, 130 km nördlich von Lima, entschieden. Der Ort hat 55 000 Einwohner und liegt am Meer, gerade richtig um aus Lima rauszukommen, nicht so weit reisen zu müssen und vielleicht Baden gehen zu können.
Nachdem wir noch schnell das Paket abgeschickt hatten, ging es zuerst mit dem Metropolitano quer durch die Stadt zu einem Busterminal. Der Metropolitano ist ein Bus,
der seit 2010 oberirdisch und auf eigenen Fahrbahnen in Nord-Süd-Richtung durch Lima fährt. Das System ähnelt ansonsten den Metro-Systemen in andern Großstädten. Obwohl die Busse im 5-Minuten-Takt fahren, war jeder einzelne von ihnen total überfüllt und wir hatten auch noch unsere großen Rucksäcke dabei. Am Busterminal gingen wir erstmal was essen, bevor wir uns in den nächsten Bus nach Huacho begaben. Dort angekommen, suchten wir uns ein Hostel und erkundeten die nähere Umgebung. Auch hier gab es ein riesiges Shopping-Center direkt am Strand, aber nicht so teuer wie in Lima. Wir liefen noch ein wenig durch die Straßen bis wir zurück ins Hostel gingen.

1 Kommentar:

  1. Tja, Lima ist dann wohl nicht so der "Brüller", dafür die Seelöwen umso mehr! Die sind ja wirklich super neugierig und vorallem recht friedlich:)
    Eure neue Montur sieht absolut Spitze aus! Ganz passend zu "Halb-Südamerikanern"!
    Prima, dass Ihr beiden den Weg zum Friseur gefunden habt. Das Ergebnis lässt sich vortrefflich anschauen. Ich bin gespannt, wann und was der nächste Besuch zu Tage befördern wird:)
    Sabine

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