Samstag, 30. April 2016

Cape Reinga (22.04.-25.04.2016)

Anreise


Den Vormittag blieben wir noch auf der Kiwi-Insel, denn unser nächstes Ziel war "nur" 200 km entfernt: Das Cape Reinga, der nördlichste Punkt Neuseelands. Da wir uns nicht den Herdentieren anschließen wollten, planten wir eine 3-Tages-Wanderung um das Cape Reinga. Uns war nur nicht ganz klar, wie wir am Ende wieder zu unserem Auto kommen sollten, denn die letzten 100 km gab es mal wieder keine öffentlichen Verkehrsmittel. So hielten wir in der letzten größeren Stadt und erkundigten uns bei der Touristeninformation nach den Möglichkeiten.
Diese waren: die Route so planen, dass man wieder am Auto ankommt, Trampen oder Freunde fragen, die einen abholen. Letzteres fiel aus, weil haben wir nicht :) Ersteres war schwierig, weil die Wanderwege nunmal nicht so verliefen. So entschieden wir uns für einen Mittelweg und planten so, dass wir am Ende Trampen oder die 6 km notfalls noch zu Fuß laufen könnten, obwohl das an einer Landstraße nicht der schönste Weg ist.
Da nun schon nachmittags war und wir noch einkaufen mussten, beschlossen wir, erst am nächsten Tag zu starten. Von einer anderen Reisenden hatten wir einen Tipp für eine App bekommen, in der man kostenlose oder zumindest billige Übernachtungsplätze findet. Da man in Neuseeland nicht einfach so an der Straße übernachten darf, haben die meisten Plätze Einschränkungen wie: "max. 24 h" oder "nur Auto, kein Zelt" oder "22 Uhr bis 8 Uhr". Aber sie haben meistens öffentliche Toiletten, die es hier in Neuseeland nicht selten und sogar kostenlos gibt. Das wollten wir für heute Nacht mal testen. Wir fanden auf halben Wege einen See, an dem man eine Nacht campen durfte. Eine schöne, große Wiese, tagsüber Picknickplatz mit Bank, Tisch und Bootsanlegestelle. Wir warteten noch bis es dunkel wurde, um unser Zelt aufzubauen. Ab und an kamen ein paar andere Autos, die aber nur zum Pausieren hierher kamen und wieder fuhren. So waren wir die Nacht alleine.

Unser Übernachtungsplatz

Wanderung Tag 1


Am nächsten Morgen standen wir mit Sonnenaufgang auf. Da der Campingplatz im Schatten lag, fuhren wir erstmal ein paar Kilometer, um uns ein sonniges Plätzchen zum Frühstück zu suchen. Dann entdeckten wir ein Schild zum "90 mile Beach" und fuhren zum Strand. Das besondere an diesem Strand ist nicht nur, dass er 90 Meilen lang ist, sondern dass der Sand so fest ist, dass man mit Autos darauf fahren kann. Sogar ganze Reisebusse fahren dort entlang. Da wir kein Allradauto haben und nicht mit dem Auto am Strand versichert sind, verzichteten wir auf eine derartige Autofahrt. Wir aßen Frühstück, trockneten das Zelt, Christoph drehte dann doch eine kleine Runde mit dem Auto und dann fuhren wir weiter zum Wandern. Unser Auto wir ab nun übrigens "Der alte Fritz" genannt.

Frühstück und Zelt trocknen mit dem Alten Fritz am 90 mile beach
Der Parkplatz war noch 50 km entfernt und gleichzeitig Start unserer Wanderung. Laut Buch sollte es 5 Stunden bis zum Campingplatz dauern, aber wir waren schon nach 3,5 h am Ziel. Der Weg verlief nicht, wie wir vermutet hatten, am Strand entlang, sondern über ziemlich bergiges Gelände mit Büschen und kleinen Bäumen in Küstennähe, war aber trotzdem sehr schön. Da der Campingplatz, der in einer kleinen Meeresbucht lag, auch mit dem KfZ erreichbar war, gab es hier viele Übernachtungsgäste.


Der Weg

auch der Weg

Mittagspause

Die Landschaft

da unten ist der Campingplatz

Aussicht aus dem Zelt

kleiner Strandspaziergang

Wanderung Tag 2


Heute war der mit 19 km längste Wandertag, wobei wir auch am Cape Reinga vorbei kommen sollten. Zunächst waren wir ziemlich allein unterwegs bis auf eine weitere 3er-Wandergruppe. Das änderte sich schlagartig als wir das Kap erreichten. Vom Parkplatz her strömten die Herdentiere zum Leuchtturm, der den nördlichsten Punkt Neuseelands markiert. Auch wir ließen uns das Highlight nicht entgehen, waren aber froh, als wir nach 30 Minuten wieder auf einsamen Wanderwegen waren. Nun ging es zum erstem Mal wirklich am Strand entlang, zumindest für eine Stunde. Danach wurde es etwas hügeliger, in einer Dünenlandschaft, die schon fast einer Wüste glich. An einem weiteren Strand erreichten wir unseren nächsten Campingplatz. Da man hier wirklich nur zu Fuß hinkommt, gab es nur die 3-er-Wandergruppe, einen Mann und uns. Wir hatten den ganzen Strand für uns allein!

über Berg und Strand

das Cape Reinga

am Leuchtturm

weiter über Berg und Strand

einsame Strände

ja, wirklich einsame Strände

Aussicht vom Campingplatz

Wanderung Tag 3


Heute war wieder ein kürzerer Wandertag, da wir immer noch nicht wussten, wie wir zu unserem Auto kommen und dafür ein bisschen mehr Zeit eingeplant hatten.
Nach der "Wüstenlandschaft" folgte Weideland bis wir zwei Stunden später die Straße erreichten.

Ja, das ist auch am Strand

durch die Wüste - ach ne, Düne
Christoph wartete mit den Rucksäcken am Straßenrand, während ich mich die 6 km Richtung Auto begab. Wir hofften, dass es für eine Person und ohne Gepäck einfacher wäre zu trampen. Leider wollte mich aber niemand mitnehmen. Erst nach 1,5 Stunden hielt ein Pärchen an und nahm mich mit. Was ich nicht wusste, dass der Parkplatz nur noch zwei Kurven weiter gewesen wäre. Das hätte ich auch noch laufen können... Hat mir trotzdem ca. 20 Minuten eingespart. Mit dem Auto holte ich Christoph ab und wir fuhren Richtung Süden.
Unser nächstes Ziel: Waitomo Caves, aber dazu mehr im nächsten Beitrag. Da wir uns noch ganz fit fühlten, fuhren wir die 700 km durch. Da es nun doch schon 23 Uhr war als wir ankamen, suchten wir uns wieder einen kostenlosen Campingplatz. Diesmal mussten wir im Auo schlafen, was aber auch erstaunlich gut ging.

1 Kommentar:

  1. Eine sehr schöne Tour und herrliche Fotos! Beim Bildschirmscrollen kam es mir so vor, als würde ich Eure Tour ein bisschen - zumindest visuell - mitgehen.
    Der alte Fritz sieht eigentlich gar nicht so alt aus, aber ich habe ohnehin keine Ahnung von Autos:)
    Sabine
    Sabine

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