Sonntag, 3. April 2016

Nach Lima

Pucallpa

Vom Flughafen ließen wir uns mit dem Motocarro zum Plaza de Armas fahren und bekamen vom Fahrer auch gleich noch ein Hostel um 10 Sol billiger vermittelt. Auf meine Frage hin, warum denn alles so zu aussieht, wurden wir aufgeklärt, dass heute Karfreitag ist. Als Reisender ohne Zeit und Raum ist das manchmal alles etwas schwierig... Die weitere Planung natürlich auch, wenn alles geschlossen ist. Da wir keine
Lust mehr auf Touristen-Dschungeltouren hatten und einfach mal in einer Dschungel-Lodge ausspannen wollten, schrieben wir zwei Lodges an, die aber nie geantwortet haben.

Am nächsten Tag war zum Glück wieder alles geöffnet und wir fuhren zu einer Agentur aus unserem Reiseführer. Wir buchten uns eine Lodge für zwei Tage und mussten auch gleich los, da sie sowieso gerade jemanden zur Lodge fahren wollten. Auf dem Weg holten wir noch unsere Rucksäcke ab und nach einer Stunde über eine vom Regen total matschige Piste waren wir auch schon in der Lodge. Unterwegs waren wir fasziniert, wie sich die Motocarros durch den Schlamm quälten. Mit den dünnen Rädern gar nicht so einfach. Eines stand deshalb auch am Straßenrand und wurde von Hand wieder vom Matsch befreit.

Unsere Lodge

In der Lodge angekommen gab es erst mal Mittagessen. Bananen in Pommes-Form, Fisch und dazu Camu Camu-Saft. Wirklich klasse! Da es immer noch leicht regnete, verbrachten wir den Rest des Tages mit ausruhen. Bianca, die wohl die Zeit auf der Gilmer IV vermisst hat, in den Hängematten und ich im Bett.

Beim "Ausruhen"

Am nächsten Tag war das Wetter wieder besser, sodass wir den Nachmittag am Pool verbringen konnten. Das Wasser war so warm, dass es zur Abkühlung fast schon wieder zu warm war. Zum Abendessen gab es diesmal Piranha, dem wir in Iquitos ja vergeblich nachgestellt hatten. Schmeckt auch nicht viel anders als anderer Fisch, nur ist nicht gerade viel dran an so einem Piranha. Außer der Zähne natürlich. Anonsten nutzen wir den Tag wie geplant wieder zum ausruhen.



Eigentlich wollten wir am nächsten Tag alles gaaaanz gemütlich angehen da, wie wir bereits vorher in Erfahrung gebracht hatten, dass die Busse erst um 8 Uhr abends nach Huanuco abfuhren. Als ich aber nachfragte, wann wir denn abgeholt werden würden, ging alles plötzlich ganz schnell. Das "Taxi" war nämlich schon 40 Minuten später da. Unterwegs erfuhren wir, dass auch Colectivos nach Huanuco fahren und wir ließen uns direkt am Colectivo Stand absetzten.

Dem "Haustier" wurde ein Küken verfüttert

Nach Huanuco

Dort hatte man mal wieder "nur auf uns" gewartet. Wir waren nämlich die letzten beiden Passagiere, sodass es gleich losgehen konnte. Beim Zwischenstopp in Tingo Maria mussten wir nochmal in ein kleineres Auto umsteigen, da nicht genug Fahrgäste für die Fahrt mit dem Colectivo nach Huanuco da waren. Das Ganze dauerte dann auch viel länger, als man uns in Pucallpa gesagt hatte, sodass wir erst als es schon dunkel war in Huanuco ankamen. Wer fleißig mitliest, weiss schon wo man hinfährt, wenn man sich in einer neuen Stadt in Peru null auskennt. Ziel: Plaza de Armas. Dort nahmen wir gleich das erste Hostel und gingen noch etwas essen.

Am nächsten Tag wollten wir das nachholen, was wir schon lange vorhatten. Cuy essen gehen. Allerdings gibt es Cuy (Meerschweinchen) komischerweise nur mittags, sodass wir eigentlich nie Zeit dazu hatten. Allerdings bekam ich den Teil mit Kopf und Bianca die andere Hälfte bei der man noch die Pfoten sehen konnte. Meins war es auf jedefall nicht und es war auch nicht viel Fleisch dran. Aber naja, muss man mal gemacht haben... oder auch nicht.

Cuy Picante

Cuy Fritado

Nachmittags machten wir uns auf die Suche nach einer merhtägigen Trekkingtour. Klingt eigentlich einfach, war aber ein wirklich schwieriges Unterfangen. Zum einen gab es fast keine Agenturen in Huanuco, da es auch so gut wie keine Touristen gab, zum anderen gab es einfach keine Mehrtagestouren. Bei allen Agenturen wo wir waren, verzweifelten wir fast. Wir fragten nach Mehrtages-Trekking-Touren, aber jeder bot uns nur Tagestouren an. Und "Trekking" war bei den guten Leuten 2 Stunden wandern. Etwas verzweifelt gingen wir erst mal wieder ins Hostel um uns zu beraten.

Aus Mangel an Alternativen entschieden wir uns schließlich für zwei Tagestouren. Doch da hatten wir die Rechnung ohne die Agentur-Menschen gemacht. Als wir nämlich die Tour buchen gehen wollten, war alles geschlossen. Und das obwohl uns zumindest einer der Herren extra nochmal seine Öffnungszeiten genannt hatte. Etwas enttäuscht mussten wir also mal wieder spontan umplanen. Vielleicht war alles geschlossen, weil Peru gerade gegen Uruguay Fußball gespielt hat, aber wer kann das schon wissen. Wir entschieden jedenfalls am nächsten Tag weiter nach Lima zu fahren.

Wieder in Lima

Der Kauf des Tickets nach Lima hat fast eine halbe Stunde gedauert und das obwohl wir direkt dran kamen. Aus irgeneinem Grund wusste die gute Frau nicht so recht, wie sie unsere Reisepassnummern eingeben sollte. Als sie endlich Biancas Nummer im System hatte, stand sie bei meiner wieder vor einem unlösbaren Problem. Warum ist uns beiden leider nicht ganz klar geworden, aber es wird schon seinen Grund gehabt haben ;)

Wenig später saßen wir aber zum Glück im Bus nach Lima. Auch hier kamen wir wieder um einiges später an als geplant, sodass es schon wieder dunkel war. Und das in einem "nicht so guten" Stadteil von Lima. Wir stiegen also gleich ins Taxi ein um nach Miraflores, einem der drei sichereren Stadteile, zu fahren. Auch wenn das Taxi nur einen Bruchteil von einem Taxi bei uns daheim gekostet hat, hatten wir doch schon lange nicht mehr so viel für eine Fahrgelegenheit gezahlt.

Im ersten Hostel, das in unserem Reiseführer beschrieben war, gab es leider keinen Platz mehr, sodass wir uns nun zu Fuß zum nächsten aufmachten. Unterwegs fanden wir aber noch ein weiteres, sodass wir kurzerhand gleich dort blieben. Auch hier merkten wir schnell wieder, dass wir in der Hauptstadt und in einem der besseren Viertel sind. Die Preise wurden erstmal in Dollar angegeben und wir mussten für einen Platz im Mehrbettzimmer mehr bezahlen also wir sonst in ganz Peru für ein Doppelzimmer bezahlt haben. Immerhin gab es Frühstück.

1 Kommentar:

  1. Igitt - Piranha und Meerschweinchen: gruselige Nahrung!
    Die Lodges sehen ja richtig urig aus und das "Ausruhewesen", vermutlich Christoph, da Bianca ja die Hängematten bevorzugte, ebenfalls!
    Viel Vergnügen beim Genießen der letzten Tage in Südamerika!
    Sabine

    AntwortenLöschen

Bitte hinterlasst einen Namen oder wenigstens ein Synonym wenn ihr was kommentiert. Wir würden nämlich gerne wissen, wer uns da schreibt :)