Montag, 11. Januar 2016

San Pedro de Atacama

Der Nachtbus von Chanaral fuhr zunächst nur bis Calama. Dort fanden wir gleich einen Anschlussbus nach San Pedro de Atacama. Das erste Hostel in dem wir waren, erschien uns übermäßig teuer. Andere Deutsche, die gerade an der Rezeption standen, erzählten uns aber, dass die meisten Hostels ausgebucht sind und dass es auch weitaus teurere gibt.
(Das ist eben der Nachteil, wenn man dann ausnahmsweise mal in der Saison reist.) So entschieden wir uns zu bleiben. Der Einkauf gestaltete sich ebenfalls schwierig, da es in dieser Touristenstadt keinen großen Supermarkt gab und man sich alles in kleinen "Kioskos" zusammenkaufen musste. Immerhin gab es Agenturen im Überfluss, sodass wir zunächst einige verglichen und dann bei einer unsere Touren für die nächsten Tage buchten.

Geysire del Tatio (30.12.2015)

Am nächsten Morgen hieß es dann 4 Uhr aufstehen. Die Agentur holte uns vom Hostel ab und wir fuhren von San Pedro (2600 m Höhe) auf 4300 m über dem Meeresspiegel. Wer schonmal ewas von der Höhenkrankheit gehört hat, weiß, dass dieser schnelle Anstieg nicht ideal ist. Ab 4000 m bekam ich leichte Kopfschmerzen und Schwindelgefühl. Außerdem hat man ständig das Gefühl außer Atem zu sein. Aber die Anblicke der Geysire entschädigten schnell die Müdigkeit und die Höhenkrankheit. Die Reiseleiterin erklärte uns, dass die Geysire natürlich den ganzen Tag gleich aktiv seien, dass aber der Rauch am besten vor Sonnenaufgang zu sehen sei, da die Temperaturen unter 0 Grad wären (bei uns -6,7 Grad).

Ankunft bei den Geysiren

morgens

bei Sonnenaufgang


erloschener Geysir
Als wir wieder fuhren, wussten wir was die Reiseleiterin meinte. Die Sonne war bereits aufgegangen. Es waren +6 Grad unddie Geysire waren wirklich nicht mehr so beeindruckend wie am Anfang.

 
Nach einem kleinen Frühstück fuhren wir noch zu den "Termas de Puritama", einem kleinen Thermalbad, dessen Wasser abgekühltes Geysirwasser ist und angenehme 35 Grad hatte. Dennoch war nur Christoph baden. Sabine und ich hielten nur die Füße ins Wasser, da wir irgendwie von dem ganzen Morgen noch durchgefröstelt waren und es keine beheizten Umkleideräume gab (man musste sich also bei 6 Grad umziehen). Mittags waren wir dann wieder zurück und mussten erstmal Schlaf nachholen.

Astonomietour

Noch am selben Abend hatten wir eine Astronomietour gebucht, denn die Atacama-Wüste ist bekannt für ihre sternklaren Nächste, weshalb auch viele Sternwarten in der Gegend zu finden waren. Unsere Tour war allerdings etwas enttäuschend. Wir fuhren mit dem Tourbus zu einem eher Schrebergarten-ähnlichem Gelände mit einem kleinen Häuschen und 2 Teleskopen. Der Astronom, ein ziemlich dicklicher Mann, baute einen kleinen Tisch auf mit Chips und Pisco Sour (ähnlich wie ein Cocktail), sodass wir nebenbei essen und trinken konnten (wobei auch er sich gerne mal bediente). Dann erklärte er einige Sterne, Sterngruppen und Sternbilder mit deren Geschichten. Der Alkohol sollte wohl helfen, dass wir es uns besser vorstellen konnten ;)
Während er erzählte, stellte er das Teleskop auf den entsprechenden Stern und alle 15 Leute der Gruppe konnten nacheinander den Stern anschauen. Das kostete immer etwas an Zeit, sodass ich nach der 1,5-stündigen Tour das Gefühl hatte, das alles hätte man mir auch in 10 min erzählen können. Trotzdem war es interessant mal einen Blick auf den Südhimmel zu werfen, auch wenn ich mir die ganze Tour etwas anders vorgestellt hätte.

Tour Altiplanicas (31.12.2015)

Auch am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen. Auf dem heutigen Plan stand eine Bustour in die Hochebene (4200 m) mit mehreren Lagunen. Zunächst ging es zum Salar de Atacama (Salzsee), dann zur Lagune Chaxa mit einigen Flamingos und zu den Lagunen Miscanti und Meniquez.
An den Lagunen wurden immer nur kürzere Pausen bis zu 30 min gemacht, bevor es wieder weiterging. Die 7-stündige Tour bestand also hauptsächlich aus Busfahren, aber die Bilder sprechen dennoch für sich.

Salar de Atacama

Flamingos am Salzsee



Lagunen Miscanti und Meniquez
Vicunas
ein Gruppenbild

 Silvester

Abends grillten wir im Hostel (Wir konnten in den kleinen Minimärkten ein paar Würstchen auftreiben) und kurz vor Mittagnacht gingen wir hinaus auf die Hauptstraße. Es waren viele Leute (Touristen unterwegs). Eigentlich wollten wir was trinken gehen, aber alle Restaurants waren ausgebucht und nur mit Reservierung zugänglich. Also kauften wir im Kiosko eine Flasche Sekt. Normalerweise ist in Chile das Alkohol-Trinken in der Öffentlichkeit verboten, aber Silvester ist wohl eine Ausnahme. Wir gingen auf den Zentrumsplatz, wo sich die meisten Leute aufhielten. Überall waren menschengroße Puppen aufgebaut. Diese wurden 0 Uhr angezündet um die bösen Geister des alten Jahres zu vertreiben und das neue Jahr willkommen zu heißen. Ein paar Silvesterknaller gab es auch zu hören, aber nicht so schöne Raketen wie bei uns. Wir stießen mit unserer Flasche Sekt auf das neue Jahr an und genossen unsere Umgebung.

Neujahr

Erstmal Ausruhen ;)
Nachmittags machten wir dann noch einen kleinen Spaziergang rund um San Pedro de Atacama (natürlich, um mal wieder einen Geocache zu finden). Von dem Hügel hatte man einen schönen Ausblick auf die doch recht grüne Stadt und die umliegende Wüste.
Abends gingen wir Essen, da dies der letzte Abend für Sabine und Robby war, die am nächsten Tag 22 Stunden Busfahrt nach Santiago vor sich hatten, von wo dann ihr Flug nach Deutschland ging.

ein Abschiedsbild

Valle de la Luna

Nachdem wir Christoph's Eltern verabschiedet hatten, stand noch eine weitere und letzte Tour in San Pedro an: das Valle de la Luna.
Das Auto war zwar passend für's Gelände gemacht, allerdings nicht so passend für die 11 Insaßen. Es war ein Geländewagen mit 3x3 Sitzreihen + 2 Plätze beim Fahrer. Immer wenn wir an einem Aussichtspunkt hielten, mussten die vorderen aussteigen, dann den Mittelsitz umklappen, dann die nächste Reihe usw. Ich saß natürlich ganz hinten, eingequetscht zwischen zwei dicken Australiern.Anfangs hielten wir tatsächlich nur zum Aussteigen und Foto machen. Das Aus- und Einsteigen kostete fast mehr Zeit als der Aufenthalt außerhalb des Autos.
Am Ende gab es sogar eine längere "Wanderung" durch die Cueva del Sal (Salzhöhle), die wirklich schön war. Danach ging es ins richtige Valle de la Luna.

Salzkristalle im Valle de la Luna

da mussten wir durch

ein Aussichtspunkt

Das Valle de la Luna
Die Tour endete mit der "Bergbesteigung" - ca. 30 m Höhe um dann den Sonnenuntergang anzuschauen.


Der Sonnenuntergang


Am nächsten Morgen ging es dann gemütlich in zwei Stunden Busfahrt nach Calama, wo wir noch eine Nacht blieben, da der Bus nach Bolivien morgens 5.45 Uhr abfuhr.

2 Kommentare:

  1. Die Atacama-Wüste ist unbeschreiblich schööööön! Man kann das eigentlich gar nicht in Worte fassen. Das muss man selbst erleben. San Pedro de Atacama steht auf unserer Hitliste ganz weit oben.
    Unsere Astrotour bzw. Astronacht war zwar irgendwie banal, aber der Sternenhimmel (laut unserem Oberastronomen ca. 8.000 Sterne) ist ein "goldener" Traum! Wir haben dennoch einiges gelernt und gesehen: Sirius, Orion, Aldebaran, Plejaden ...).
    Sabine

    AntwortenLöschen
  2. ... kein Kommentar, ... ich weiß ja, daß unter dem Felsvorsprung auf dem ihr sitzt noch eine Ebene ist. - Gut fotografiert ! ... Ka.

    AntwortenLöschen

Bitte hinterlasst einen Namen oder wenigstens ein Synonym wenn ihr was kommentiert. Wir würden nämlich gerne wissen, wer uns da schreibt :)