Freitag, 25. März 2016

Santa Cruz Trek (Huaraz) 08.-10.03.2016 + Pferde reiten

Tag 1


Nach zwei Tagen Huaraz waren wir ausreichend akklimatisiert um mal wieder eine Trekking-Tour in den Bergen zu machen. Eigentlich darf die Tour nur als geführte Tour gemacht werden, aber die Parkverwaltung meinte, dass es im Moment nicht gefährlich sei und so konnten wir auf eigene Faust losziehen. Wir wollten die Tour sogar noch erweitern, denn auf dem Hinweg gab es zwei wunderschöne Lagunen.

Laut unserem Reiseführer sollten es von dort mit Abkürzungen 16 km bis zur ersten Übernachtung sein. Zuerst ging es mit einem Minibus von Huaraz nach Yungay und von dort weiter mit dem Collectivo zur Lagune Llanganucu.

Lagune Llanganuco
Als wir von den Lagunen loszogen, konnten wir allerdings diese Abkürzungen nicht finden und an der Straße entlang waren es noch 45 km Serpentinenstraße, was an einem Tag nicht machbar ist. Einmal fanden wir eine dieser "Abkürzungen". In der Regenzeit glich diese aber eher einem Wasserfall, durch den wir wateten, bis wir wieder an der Straße ankamen.

Das war mal Weg
Jetzt hatten wir auch noch nasse Füße. Regnen tat es ja schon die ganze Zeit. Da wir keine Lust hatten uns in den Bergen zu verlaufen, blieben wir an der Straße und hofften einfach, dass nochmal ein Collectivo vorbeikommt.

Der erste Eindruck vom Tal

Die Straße

Viscacha

Nach insgesamt 13 km Laufen war es dann auch soweit und zum ersten Mal war ich froh, dass in den peruanischen Verkehrsmitteln alles passend gemacht wird, denn egentlich war der Bus schon voll. Doch irgendwie quetschten sich alle zusammen, sodass wir doch noch Platz hatten und die letzten 32 km mitfahren konnten.
Am Ziel angekommen war eigentlich Camping angesagt, da es in dem Ort außer einem Kiosk nichts gab, aber nach so einem frustrierenden und durchnässten Tag hatten wir keine Lust mehr dazu. Glücklicherweise kam eine Frau direkt aus dem Haus nebenan und fragte, ob wir "Toilette", "Essen" oder "Unterkunft" bräuchten. Wir sagten sofort "Unterkunft" und sie führte uns in einen der Lagerräume hinter dem Kiosk, in dem zwei Betten standen. Schnell wurde noch eine Decke über die Matratze gelegt und fertig war das Nachtlager; Schlafsäcke hatten wir ja sowieso dabei. Nachdem wir noch eine Stunde die zwei- und vierjährigen Kinder der Besitzerin beschäftigt hatten, die gleich angerannt kamen (und ein bisschen nervten), gingen wir schlafen.

Tag 2


Die Kioskbesitzerin zeigte uns noch den Weg und dann ging es los. Start war bei 3300 Höhenmetern. Die  ersten 12 km ging es relativ eben, danach wurde es steil. Im Tal war das Wetter fast schon zu gut für diese Jahreszeit. In den Bergen wurde es zunehmend neblig. Der Anstieg ging bis auf einen Pass in einer Bergkette auf 4750 m.


schöne Aussicht vom Tal auf schneebedeckte Berge

Aussicht vom Pass auf das Tal
Kurz vor dem Pass bemerkten wir vier Hunde hinter uns (mitten in den Bergen???). Sie blieben immer im sicheren Abstand hinter uns. Einer von ihnen traute sich auch auf 10-20 m an uns ran, aber wenn wir stehen blieben, blieb er auch stehen. Leider gab es auch nur den einen Weg, sodass wir nicht so richtig wussten, was wir machen sollten und was die Hunde von uns wollten. Irgenswann entdeckten wir links vom Weg einen großen Felsbrocken. Wir bewaffneten uns vorsichtshalber mit kleinen Steinen, die auf dem Weg lagen und kletterten auf den Felsbrocken. Dann liefen die Hunde weiter den Weg entlang und an uns vorbei. Die soll einer verstehen! Da haben sie sich einfach nicht an uns vorbei getraut...
Der Campingplatz lag auf 4300 m. Neben ein paar anderen Zelten gab es dort jede Menge Kühe und ein paar Pferde, die immer um die Zelte schlichen. Nach insgesamt 11,5 Stunden laufen und 21 km Weg hatten wir unser Tagesziel erreicht.

Camping mit Pferd

Tag 3


Als wir am nächsten Morgen das Zelt öffneten, hatten wir mindestens 15 Pferde um uns herum, die aber alle relativ friedlich waren. Nach dem Frühstück ging es los. Heute sollte es 26 km bergab gehen (insgesamt 1400m). Der Weg verlief zuerst durch ein fast ausgetrocknetes Flussbett und dann immer am Fluss entlang. Zwischendurch begegneten uns immer wieder Pferde uns Kühe und ab und an auch ein paar Touristen, die die Strecke anders herum liefen.

Durch das ausgetrocknete Flussbett

entlang am Fluss

Nach 8 Stunden erreichten wir den Zielort Cashapampa. Laut unserem Buch konnte man von dort mit dem Bus nur vormittags abreisen, also machten wir uns auf eine weitere Zeltnacht gefasst. Als wir aber den Ort erreichten, riefen gleich einige "Collectivo Caraz?". Wir nickten und sie zeigten uns, dass wir warten sollten. Keine 10 min später saßen wir im Auto.
Zuerst waren wir zu viert im Auto (inkl. Fahrer). Nach kurzer Zeit hielten wir, da weitere Leute am Straßenrand standen. Ich dachte schon, dass die nicht alle ins Auto passen, da es sich nur um einen normalen PKW Kombi handelte. Der Mann, der mit uns fuhr stieg aus und so hatten 5 weitere Personen Platz, denn auf den Beifahrersitz passten 2 Personen + Kind auf dem Schoß und hinten kann man sich ja auch zu viert quetschen. Als wir weiter fuhren, standen dann noch Mutter mit Kind am Straßenrand. Da wir einen Kombi hatten, passten die dann noch in den Kofferraum. So ging es dann mit 10 Personen im Kombi die Serpentinen-Schotterpiste hinunter.
In Caraz stiegen wir in einen Minibus um (der ganz offiziell 15 Sitzplätze hat) und fuhren wieder zurück nach Huaraz. Dadurch waren wir schon einen Tag früher zurück, aber da gerade Regenzeit ist, ist in Huaraz nicht so viel los, sodass wir trotzdem einen Platz in unserem Hostel bekamen.

Pferde reiten

Da wir schon einen Tag früher in Huaraz waren, hatten wir sozussagen noch einen Tag zur freien Verfügung. Einer meiner Wünsche war es immer, mal wieder auf einem Pferd zu reiten. Gesagt, getan...
Mit dem Bus ging es in den Nachbarort und von dort startete die 3-stündige Tour zu Pferd.
Voran ritt der Guide mit seinem Pferd, dann kam Christoph und dann ich. Die Pferde waren so getrimmt, dass man nichts tun musste. Sie liefen einfach immer dem ersten Pferd hinterher. Bald merkte ich aber, dass wenn mein Pferd Christoph's überholen wollte, dieses auch automatisch schneller wurde. Also machte ich mir zwischendurch immer wieder einen Spaß und trieb mein Pferd an, sodass auch Christoph's Pferd in den Trab verfiel. Ich fand's lustig. Christoph nicht so.
Fazit: Die Tour weckte bei mir mal wieder ein paar Kindheitserinnerungen ;) obwohl ich zugeben muss, dass es als Kind irgendwie aufregender war. Christoph werde ich so schnell nicht wieder auf ein Pferd bekommen :(

links mein Pferd, rechts Christoph's



Die Aussicht

2 Kommentare:

  1. 13 km laufen ...26 km laufen...mir tun schon die Füße beim Lesen weh...
    Da ist ein Pferd doch goldwert ...Christoph kann ja nebenher gehen,wenn ihm das besser gefällt...ich fand es lustig :-)

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  2. Ich glaube, dass für Christoph "das Glück dieser Erde nicht auf dem Rücken der Pferde" zu finden war, ist und sein wird:))

    Wenn Euch tatsächlich einmal der Schreibstoff ausgehen sollte, was vermutlich nicht der Fall sein wird, dann könntet Ihr folgende Story schreiben: "Unsere Hundeerlebnisse".

    Sabine

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