Sonntag, 7. Februar 2016

Back to Uyuni - Salar de Uyuni

Grillplatte für Zwei
Von Cochabamba ging es dann zunächst nach Oruro, da der einzige Direktbus 18 Uhr fuhr und somit morgens 5 Uhr in Uyuni angekommen wäre. Da wir zu Beginn unserer Bolivienreise schon einmal in Uyuni waren und wegen des Trubels der Rallye Dakar weitergereist waren, wussten wir, dass es in Uyuni kein Busterminal gibt und somit wäre 5 Uhr morgens eine blöde Uhrzeit gewesen. Also ging es in 4,5 Stunden nach Oruro. Dort suchten wir uns eine Bleibe in der Nähe des Busterminals, da wir ja gleich am nächsten Morgen weiterreisen wollten. Abends aßen wir in einem guten Grill-Restaurant. Leider hatte die Platte für 2 Personen auch Dinge, die wir nicht mochten: Niere, Darm, Leber,... aber wir wurden trotzdem satt.

Der 7-Uhr-Bus am nächsten Morgen fiel aus, aber es gab noch einen 13-Uhr-Bus, den wir nahmen. Nach 4 Stunden Busfahrt erreichten wir Uyuni, erkundigten uns nach Touren in den Salar de Uyuni, konnten uns aber nicht so recht entscheiden. Die Agenturen schlossen schon 30 min später und so vertagten wir die Entscheidung. In unserem Buch stand, dass Touren morgens sowieso billiger sind, da die Agenturen noch die letzten Plätze vergeben wollen. So zogen wir morgens los. Auch wenn gerade Nebensaison ist, waren die meisten Touren bei den Agenturen doch schon voll. Aber in der Stadt laufen sogenannte "Schlepper" rum, die für die Agenturen arbeiten. Wahrscheinlich wurden wir beobachtet, denn schon bald kamen welche auf uns zu und boten uns 3-Tages-Touren am heutigen Tag an. Wir sind dann mit der Frau zu der Agentur gegangen für die sie arbeitet und haben die Tour ca. 20 € pro Person billiger angeboten bekommen als noch einen Tag zuvor. Es wurde auch immer wieder betont, dass wir den anderen Gruppenmitgliedern nicht verraten sollten wieviel wir gezahlt haben ;)
Eine gute Stunde später ging es dann los. Wir hatten naürlich schon vorher alles gepackt, da wir ja darauf aus waren die letzten Plätze zu ergattern.
In der Agentur trafen wir übrigens 4 der 6 Argentinierinnen aus Potosi wieder, mit denen wir die Minentour gemacht hatten. Diese machten allerdings nur eine Tagestour in den Salar de Uyuni.


Unsere Gruppe


Unsere 6-er Gruppe bestand aus: zwei 50-jährigen Holländern; zwei 26-jährigen Argentiniern und uns (alles Pärchen) + unser Fahrer und Guide Raoul.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde kam heraus, dass der Argentinier deutsche Wurzeln hat und ganz gut deutsch sprach (auch noch Verwandte in Deutschland hat und auf einer deutschen Schule war)
Auf der gesamten Tour konnten wir uns manchmal nicht so recht mit der Sprache einigen, denn:
die Holländer sprachen englisch und spanisch, verstanden aber auch ein bisschen deutsch
der Argentinier sprach spanisch, deutsch und englisch, die Freundin aber nur spanisch und ein bisschen englisch
Christoph spricht auch alle 3 Sprachen und ich nur deutsch, englisch und ein bisschen spanisch

Im Großen und ganzen hatten wir uns auf englisch geeinigt, wenn der Argentinier aber ein Wort nicht wusste, hat er uns auf deutsch gefragt und wir es ins englische übersetzt. Wenn die Freundin von ihm etwas nicht auf englisch verstanden hat, haben wir versucht spanisch zu sprechen, dann musste Christoph für mich aber meist deutsch übersetzen. Wenn wir ein englisches Wort nicht wussten, haben wir es auf deutsch gesagt und die Holländer wussten meist was gemeint ist und der Argentinier konnte es ins spanische für seine Freundin übersetzen... So ging es die ganze Zeit...

Die Tour (27.01.16-29.01.16)


Zuerst ging es auf einen alten "Bahnfriedhof", auf dem alte Loks vor sich hin rosteten. Früher gab es eine Zugverbindung von Uyuni ans Meer, um die in Bolivien gewonnenen Rohstoffe per Zug und dann per Schiff zu exportieren. Aber die Rohstoffe sind erschöpft und Züge haben sich in Südamerika sowieso nicht so richtig durchgesetzt... und nun rostet halt alles vor sich hin und wurde zu einem kleinen Spielplatz für große Kinder :)


Der Bahnfriedhof


Spielplatz für große Kinder

Danach ging es dann in den Salar de Uyuni. Wo man hinsah - SALZ. Eigentlich steht der Salar um diese Jahreszeit unter Wasser, aber es regnet dieses Jahr nicht so viel, sodass wir Trockenzeit-Bedingungen hatten. Ein Zwischenstopp war auf der "Isla de Pescado" (= "Fischinsel", wegen der Fischform), auf der wir unseren ersten Geocache in Bolivien fanden. (In Bolivien gibt es nicht so viele.) Mittag gab es in einem "Salzhotel", einem aus Salzkristallen gebauten Hotel.
Der Salar (Salzsee)

Auf der Isla del Pescado

Dieser Kaktus ist ca. 600 Jahre alt

Isla del Pescado

Aus diesen Blöcken werden ganze Häuser gebaut
Dann machten wir einen Halt um lustige Bilder zu machen und fuhren anschließend ins Hostal, welches ebenfalls hauptsächlich aus Salz gebaut wurde.

Mann, ist der stark


Bitte nicht wehtun

"Der Froschkönig"

Am nächsten Morgen standen wir extra früh auf um den Sonnenaufgang über dem Salar zu sehen. 6 Uhr gab es Frühstück und dann ging es los, vorbei am rauchenden Vulkan Ollagüe, zu mehreren Lagunen mit Flamingos, weiter durch die Wüste, zum "Arbol de Piedras" (= "Steinbaum"; Vulkangestein in Baumform in der Wüste), zur Laguna Colorado, zum nächsten Hostel.

Der Vulkan Ollagüe

Flamingolagune



Wüste

"El Arbol" = "Der Baum"

Lagune Colorado


In der ersten Nacht hatten wir ein Doppelzimmer für uns. Diesmal mussten wir uns ein 6-er Zimmer teilen, aber es hat auch funktioniert. Abends gab es zum Essen für jede Gruppe eine Flaschen Wein.
Auch am letzten Morgen ging es früh los - 4 Uhr aufstehen.
Zuerst ging es zu den Geysiren. Anders als die in San Pedro de Atacama "blubberten" diese mehr und spuckten heißen Schlamm. (Einmal hat Christoph sogar ein bisschen was abbekommen.) Und anders als in Chile waren hier keine abgesperrten Wege, sondern man konnte langlaufen wo man wollte, was auch dazu führt, dass es ab und an mal Unfälle gibt... aber nicht bei uns.
Die Geysire

Die Erde "blubbert"

...und dampft


Dann ging es weiter zu den Thermalquellen. Da aber alle Agenturen die gleiche Runde fahren, standen hier bereits 15-20 Jeeps, also knapp 100 Leute. Wir entschieden mit unserem Guide zunächst weiter zu einer Lagune zu fahren und später wieder zu kommen. Die "Lagune Verde" wird bei bestimmten Wetter- und Windbedingungen grün, aber an diesem Tag stimmten die Bedingungen nicht, sodass alles eher wie braune Pampe wirkte.
Laguna Verde
 Zurück bei den Thermalquellen hatten wir diesmal das Becken fast für uns alleine. Das Wasser war über 40 Grad heiß. Da Christoph seine Badehose vergessen hatte, konnte nur ich das Thermalwasser genießen. Ab jetzt stand eine lange Rückfahrt nach Uyuni an (mit ein paar Zwischenstopps zum Mittagessen und einer weiteren Besichtigung einer "Vulkangesteinstadt"). Alle waren so  müde, dass wir zwischendurch immer wieder einschliefen.
Am nächsten Tag schliefen wir aus und fuhren dann gemütlich in 8,5 Stunden mit dem Bus über Oruro nach La Paz.


Vulkangesteinstadt

Lamas
Cocalätter
Anmerkung: Da ich ab ca. 4000 m Höhe meistens Kopfschmerzen und leichte Anzeichen der Höhenkrankheit bekam und die Salar-Tour meistens über 4000 m verlief, habe ich mal das homöopatische, andine "Medikament" Cocablätter probiert. In Deutschland ist es verboten, da daraus auch Kokain hergestellt wird (aus 600kg Coca = 1kg Kokain). In Chile, Bolivien und Peru ist der Anbau und Konsum der Blätter erlaubt, das Herstellen von Kokain und der Export der Blätter über die Grenze aber verboten. Die Menschen, die in den Anden leben, nehmen diese Cocablätter als Tee zu sich oder die Blätter werden zwischen Kiefer und Backen geklemmt und geben so über längere Zeit (bis zu 3 Studnen) geringe Mengen Kokain ab, welches die Symptome der Höhenkrankheit vermindert - und tatsächlich - ich hatte die ganze Zeit keine Probleme. Und: keine Sorge, ich war nicht high, denn damit das Kokain als Droge wirkt, muss es noch mit Kalk und anderen Zusätzen gemischt werden ;)

3 Kommentare:

  1. He Ihr zwei. Das sind ja sehr schöne Foto´s. Und ein bisschen perspektivische Leckerli habt Ihr ja auch eingebaut!! sieht gut aus. Hostel aus Salz ? Na bloß gut das es da nicht regnet!! Weitzerhin viel Spass wünscht Euch Robby.

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  2. sehr interessant
    die Fotospiele- echt lustig
    und was die Natur so hergibt ....!!???

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  3. Es ist eigentlich schon alles gesagt: super Fotos - Ihr lasst Euch wirklich immer was Neues einfallen! Es wird nie langweilig, Euren Spuren zu folgen, besonders in optischer Hinsicht:)
    Sabine

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