Sonntag, 7. Februar 2016

Spezial: Arten zu Reisen

Es gibt verschiedene Arten zu Reisen. Eine wesentliche Unterscheidung findet man zwischen dem "Gemeinen Tagestouristen" und dem "Individuellreisenden". Dazu nun ein kleiner Beitrag:



Der Gemeine Tagestourist


Der Gemeine Tagestourist ist ein Herdentier, der seine Ausflüge gerne mit anderen Gemeinen Tagestouristen zusammen unternimmt. Am einfachsten geht das mit einem Leitwolf, also einem Guide oder einer Agentur. Als Fortbewegungsmittel nutzt der Gemeine Tagestourist gerne den Bus oder ein Auto, damit er schnell von einem zum anderen Ort unterwegs ist. So wird er von seinem Leitwolf von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit gebracht, einmal kurz aus dem Bus aussteigen, Foto machen, einsteigen, weiter... Der Leitwolf hat alles bereits gut geplant, sodass es so gut wie nie zu unvorhergesehenen Zwischenfällen kommt und man pünktlich wieder in seinen Bau zurück kehren kann. Dort kann er dann prahlen, wo er überall schon gewesen ist und wie anstrengend das alles war.
Am Ende des Tages hat der Gemeine Tagestourist ungefähr die Dreifache Strecke eines Individuellreisenden geschafft, auch das Dreifache an Fotos geschossen und wahrscheinlich das Dreifache an Geld für die Tour bezahlt. Dafür hat er viel Zeit gespart und kann sich bald wieder einer anderen Herde anschließen um weitere Touren zu machen.
(Vor allem Asiaten reisen gerne als Gemeine Tagestouristen.)

Der Individuellreisende


Der Individuellreisende ist eher der gemächliche Typ. Zunächst bedarf es einer guten Planung und Recherche, um den eigenen Wünschen gerecht zu werden und die genaue Route festzulegen. Wie komme ich hin und zurück? Wo und wie kann ich übernachten? Woher bekomme ich was zu essen? Wie finde ich den Weg?
Dann kann es losgehen...
Für das, was der Gemeine Tagestourist an einem Tag zu sehen bekommt, braucht der Individuellreisende mindestens drei Tage. Meistens gehen seine Wege fernab jeglicher Zivilisation. Das macht ihm aber nichts aus, da der Individuellreisende eher ein Einzelgänger ist und die Ruhe genießt. Der einzige Nachteil ist, das er sein Essen für mehrere Tage mitschleppen muss und die Übernachtungen manchmal etwas unbequem sind. Dafür kann der Individuellreisende viel tiefer in die Natur blicken, sieht vielleicht das ein oder andere Tierchen, muss den ein oder anderen Fluss überqueren und erlebt ein paar unvorhergesehene Überraschungen. Am Ende des Tages hat er ein paar wenige Fotos, die aber das Wesentliche zeigen. Schaut er sich später diese Fotos an, ist er meistens enttäuscht, da sie nie das Erlebte widerspiegeln. Am Abend findet der Individuellreisende manchmal ein paar Gleichgesinnte, mit denen er sich noch ein wenig über das Erlebte austauschen kann, bevor er dann, sobald es dunkel wird, ins Bett geht.

Wir


Unsere bevorzugte Reisevariante ist die des Individuellreisenden. Leider ist es nicht immer möglich so zu reisen, da die Sehenswürdigkeiten zu weit auseinander liegen, es keine Wege gibt oder man sie ohne Guide nicht finden würde oder es für Touristen zu gefährlich ist (Kriminalität),... Dann muss man doch zu einem Gemeinen Tagestouristen werden. Für uns sind diese Touren meist "ganz nett" und man sollte sie auch gemacht haben, weil es doch einzigartige Sachen zu sehen gibt, aber die Touren, die wir als Individuellreisende bisher gemacht haben, sind uns eindeutig länger im Gedächtnis geblieben.

Denn wie schon Goethe sagte: "Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen!"

1 Kommentar:

  1. Das hast Du aber treffend analysiert und beschrieben! Und dass Du dem ganzen noch ein Krönchen mit den Weisheiten des von mir am meisten geschätzten und genialstem deutschen Dichter aufsetzt, ist einfach "Spitze"!
    Sabine

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