Sonntag, 21. Februar 2016

Der Titicacasee

Mit dem 8-Uhr-Bus ging es dann von La Paz nach Copacabana, unser letztes Ziel in Bolivien. Nach 4 Stunden Fahrt erreichten wir den sehr touristisch wirkenden Ort. Außer einem kleinen Spaziergang durch den Ort und einer Planung der nächsten Tage ruhten wir uns nur ein wenig aus.
Am nächsten Morgen ging es dann 8.30 zur "Isla del Sol". Eigentlich war der Plan gewesen, eine Nacht auf der Insel zu verbringen. Am Morgen regnete es aber in Strömen, sodass wir uns kurzerhand doch entschieden nur einen Tagesausflug zu machen. Da wir die Tickets erst kurz vor Abfahrt kauften, war das auch kein Problem. Zuerst ging es 3 Stunden mit dem Boot zur Nordseite der Insel. Dort konnten wir dann 2,5 Stunden rumwandern bevor das Boot zur Südseite fuhr. Nach einer weiteren Stunde Aufenthalt ging es dann zurück nach Copacabana. Da sich das Wetter doch noch zum Guten gewendet hatte, bereuten wir jetzt, dass wir nicht 2 Tage geblieben waren und überlegten nochmal wieder zu kommen um einen weiteren Teil der Insel zu entdecken.

Der Titicacasee von der Isla del Sol


Ruinen auf der Insel


Der südliche Teil der Insel


Am nächsten Morgen regnete es allerdings wieder, sodass wir doch nicht zur Insel fuhren. Nach Puno konnten wir aber auch noch nicht, da zu der Zeit Karnevalszeit war und der 10.02. der Haupttag des Festivals in Puno war (mit Straßensperrungen, vollen Hostels usw.). Deshalb blieben wir noch in Copacabana. Am Nachmittag besserte sich das Wetter wieder und wir bestiegen noch einen "Mini-4000er". Der Hausberg von Copacabana ist 4018m hoch. Da Copacabana selbst aber schon auf 3850m liegt, war es kein besonders schwerer Aufstieg. Man hatte aber dennoch sehr schöne Aussichten von dort oben. Der Weg führte vorbei an 14 Kreuzesdenkmälern.
Abends gönnten wir uns dann mal eine Pizza, da dies der letzte Abend in Bolivien sein sollte.


Der Hafen von Copacabana

eines der Kreuzesdenkmäler

Überfahrt nach Peru

Morgens ging es mit dem Bus nach Peru. Die Grenze war schon nach 15 Minuten erreicht. Alles verlief reibungslos. Nach insgesamt 3 Stunden hatten wir Puno (auf der anderen Seite des Titicacasees) erreicht. Wir suchten uns ein Hostel und gingen gleich mal bei den Einheimischen auf dem Markt Mittag essen. Auch hier gab es eine Suppe als Vorspeise und ein Hauptgang für gerademal 1 Euro. Mir schmeckte es sogar besser als in Bolivien.

Ausflug zu den Inseln

Die Hauptattraktion in Puno ist ein Ausflug zu den Schilfinseln der Uros. Die Uros lebten tatsächlich auf schwimmenden Inseln, die sie aus Totora-Schilf gebaut hatten, fuhren auf Booten aus Schilf und bauten ihre Hütten ebenfalls aus Schilf.
Heute leben einige Nachfahren der Uros immernoch auf den Inseln. Für Touristen wurden aber neue Inseln gebaut, die besichtigt werden können (obwohl einem weis gemacht wird, dass man die echten Inseln besucht).
Nach 40 min Bootsfahrt erreichten wir die Uro-Inseln. Wir betraten die Schilfinseln und setzten uns in einen Halbkreis und unsere Reiseleiterin, die uns etwas über die Inseln erzählte. "Zufällig" kamen dann die Inselfrauen, setzten sich in unsere Nähe und strickten. Nach einiger Zeit kam der "El Presidente" der Insel persönlich und erzählte uns bildhaft, wie die Inseln erbaut wurden. Anschließend konnten wir noch ein paar Souvenirs kaufen und uns auf der Insel umschauen, auf der (angeblich) 5 Familien wohnen.

Die Fahrt zu den Schilfinseln durch Totora-Schilf

strickende Frau auf der Schilfinsel

Häuser auf der Schilfinsel (Strom gibt's von Solarzellen)

so entsteht die Insel

Blick auf die Schilfinsel
Dann fuhren wir mit einem echten Schilfboot zu einer weiteren Insel. Die Fahrt war aber nicht in der Tour inbegriffen und kostete 3 € extra, was bei unserer Gruppe 80 € ausmacht - für 15 min Bootsfahrt. Ein bisschen kam ich mir vor wie bei einer Kaffefahrt, denn die Fahrt war ja nur "freiwillig", aber niemand traute sich zu wiedersprechen, denn "es kommt doch direkt den Familien zugute"...

Das Schilfboot
Zum Glück hatten wir nicht nur einen Ausflug zu den Uro-Inseln gemacht, sondern unseren Ausflug auf eine 2-Tagestour erweitert. Es ging weitere 3 Stunden Bootsfahrt zu der Insel Amantani. Amantani ist noch etwas untouristischer. Es gibt keine Hostels oder Restaurants, aber Einheimische, die 3-5 Personen bei sich aufnehmen und bekochen. So kamen wir mit einem Chilenen zusammen zu einem älteren Ehepaar. Das Essen war wirklich gut und der Schlafraum auch ganz okay. Nachmittags machten wir noch einen Ausflug mit unserer gesamten Bootsgruppe auf den Aussichtsberg Patchamama. Dieser liegt gleich neben Patchatata, übersetzt Muttererde und Vatererde. Die Berge haben eigentlich andere Namen, wurden aber extra für die Touristen umbenannt, da sich die Originalnamen niemand merken kann.

Blick von der Insel Amantani

Blick auf den Patchatata

Ruine auf Patchamama
Abends gab es dann noch eine kleine Touristenparty. Wir wurden von unseren Familien in Peruaner verwandelt und feierten, waren allerdings so müde, dass wir schon bald wieder gingen.

Wir als Peruaner
Nach einem kleinen Frühstück ging es dann noch zu einer weiteren Insel Taquile. Wir wurden auf einer Seite der Insel rausgelassen, wanderten 45 min auf der Insel zu einem Platz und warteten dort bis zum Mittagessen. Natürlich gab es auch hier wieder Souvenirs zu kaufen. Anschließend gingen wir zu einer Familie, die uns Mittag kochte. Das Essen war (warum auch immer) das einzige, welches nicht im Tourpreis enthalten war und sollte umgerechnet 5 € kosten. Das ist eigentlich nicht viel, wenn man aber bedenkt, dass in der Stadt Puno das gleiche Essen nur zwischen 1 und 2 € kostet, ist es übertrieben teuer. Uns wurde natürlich wieder eingeredet, es sei doch direkt für die Familien und man müsse das Essen schließlich auf die Insel bringen. Das Essen enthielt aber nichts, was es nicht auch auf der Insel gegeben hätte und diesmal weigerten wir uns - einfach aus Prinzip.
Am Nachmittag waren wir dann wieder in Puno und blieben eine Nacht, um am nächsten Tag Richtung Arequipa zu fahren.

Auf der Insel Taquile

2 Kommentare:

  1. Herrliche Fotos, wovon das von Euch beiden "getarnt als Peruaner" mein absoluter Favorit ist!
    Sabine

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  2. Erstaunlich,was ihr so alles mitmacht...bzw nicht mitmacht.
    Auch ich finde die Bilder pantastisch :-)

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