Mittwoch, 24. Februar 2016

Arequipa und die Canyons

Obwohl wir in Arequipa insgesamt 4 Mal für mehrere Stunden auf dem Busbahnhof waren, haben wir nicht einmal die Stadt besucht. Ob wir was verpasst haben? Wer weiß das schon. Bei unserer ersten Ankunft blieben wir nicht lange, sondern kauften uns direkt
ein Ticket nach Mollendo, dem Bade- und Ferienort der Arequipenos.


Mollendo


Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass es in Mollendo genau so werden würde wie damals im Pan de Azucar. In unserem Reiseführer stand zumindest, dass man vom Fischerhafen einen Ort weiter eine Bootstour zu den Islas Horrnilas machen kann. Dort gibt es nämlich auch Seelöwen, Pelikane und andere Meeresvögel zu sehen. Als wir aber am Fischerhafen ankamen, stand dort nur ein Plakat mit einer Telefonnummer. Neben uns kamen noch eine ganze Menge andere Leute mit dem eigenen Auto oder Taxi zum Hafen. Manche haben auch angerufen, aber keiner hat eine Tour gemacht, der wir uns hätten anschließen können. Nach einer Stunde warten, sind wir deshalb auch wieder unverrichteter Dinge abgezogen.

Blick von der Stadt aufs Meer

Nachmittags wollten wir dann eigentlich in ein Bad mit Rutschen gehen. Das war aber leider noch geschlossen. So blieb uns nichts anderes übrig, als hier auch wieder unverrichteter Dinge abzuziehen. Wir beobachteten noch ein bischen die gewaltigen Pazifikwellen am Strand und gingen danach wieder in unser Hostel zurück. Obwohl wir eigentlich nichts in Mollendo gemacht haben, war es doch mal wieder eine Abwechslung am Meer gewesen zu sein.

Cotahuasi Canyon

In diese Tal führte unser Weg

Bei Stopp Nummer zwei in Arequipa haben wir es zwangsweise schon etwas länger ausgehalten. Diesmal hatten wir nämlich einen Nachtbus nach Cotahuasi, einem unserer anstrengendsten Ausflüge bisher. Der Bus kam leider schon 3 Uhr morgens in Cotahuasi an, sodass wir bis zum Sonnenaufgang (kurz nach 6 Uhr) auf dem kleinen Busterminal, auf dem aber schon erstaunlich viel los war, rumgammeln mussten.

Zum Glück mussten wir da nicht rüber
Wir wussten eigentlich gar nicht so genau, was wir in Cotahuasi machen wollten. Wir wollten zwar irgendwie den Cotahuasi Canyon, den tiefsten Canyon der Welt, sehen, wo und wie, war uns aber noch nicht so klar. In unserem Reiseführer war zumindest eine Wanderung zu einem Wasserfall in der Nähe beschrieben, die wir dann auch gemacht haben. Leider ging es immer an der Straße entlang hinunter in den Canyon. Immerhin kamen kaum Autos. Wir trafen aber jede Menge Arbeiter, die die Straße ausgebessert haben. Als wir den Wasserfall erreicht hatten, waren wir so müde (von der Nachtbusfahrt), dass wir uns nach einer kurzen Besichtigung erst mal eine halbe Stunde hin legen mussten. Der Wasserfall und der Canyon waren zwar "ganz nett", aber so wirklich beeindruckt haben sie uns nicht. Wir waren aber wohl auch an der falschen Stelle im Canyon.


Unser Ziel, der Wasserfall

Etwas erholter machten wir uns wieder auf den Rückweg. Alles wieder bergauf in der gleißenden Sonne. Erschöpft erreichten wir das Busterminal gegen 15 Uhr. Jetzt hieß es mal wieder warten. Zurück nach Arequipa gab es nämlich wieder nur den Nachtbus von 18 Uhr bis 4 Uhr morgens. Da die Straße von Cotahuasi nach Arequipa nur zu einem Drittel aspahltiert ist, kamen wir natürlich bei keiner der Fahrten richtig zum schlafen.

Colca Canyon

Da kann man unseren Weg erahnen

Der dritte Stopp in Arequipa war wieder kurz. Keine zwei Stunden nachdem wir ankamen, saßen wir schon wieder im Bus Richtung Chivay. Dort wurden wir am Busterminal endlich mal wieder direkt auf ein Hostel angesprochen. Da wir keine Lust und keinen Nerv zum Suchen hatten, haben wir gleich zugesagt und wurden mit dem Motocarro zum Hostel gefahren. Dort angekommen mussten wir erstmal etwas Schlaf nachholen. Die letzten 2 Tage war ja nicht viel und am nächsten Morgen hieß es schon wieder um 4 Uhr aufstehen. Am Tag vorher waren wir extra nochmal schnell beim Busterminal gewesen um uns zu vergewissern wann der Bus Richtung Colca Canyon abfährt. 5 Uhr stand auf dem Schild, also waren wir kurz vor fünf dort. Dumm nur, dass der Bus nicht da war. Irgendwann fragte mich einer der Kiosko-Menschen, auf was wir denn warten würden und erklärte uns dann, dass es nur einen Bus um 4 Uhr und dann erst wieder einen um 7 Uhr gibt. Wir hätten also noch soooo schön weiter schlafen können. Aber seis drum. Die nächsten zwei Stunden warteten wir also mal wieder am Busterminal.


Am Cruz del Condor

Die Fahrt dauerte zum Glück eine Stunde weniger als in unserem Reiseführer beschrieben, sodass wir doch nicht all zu spät am Cruz del Condor ankamen. Wir wussten zwar, dass man dort mit etwas Glück Kondore sehen kann, aber wir hatten ja schon einen am Aconcagua gesehen und erwarteten auch nicht wirklich viel. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Pünktlich gegen 8 Uhr, wie in unserem Reiseführer beschrieben, erhoben sich 6 Kondore keine 100 Meter von uns entfernt von ihren Nestern und kamen teilweise ca. 10 Meter über unseren Kopf gesegelt. Da merkt man erst mal, wie groß die wirklich sind! Klasse Vorstellung auf jeden Fall. Das ganze Spektakel dauerte aber nur knapp 10 Minuten, dann schwenkten die Condore auf der Suche nach Futter in Richtung Canyon ab.


Tiefe Einblicke in den Canyon

Vom Cruz del Condor wollten wir eigentlich direkt in den zweit tiefsten Canyon der Welt, den Colca Canyon, absteigen. Irgendwie haben wir aber den im Reiseführer beschriebenen Weg nicht gefunden. Irgenwann haben wir einen an der Straße wartenden Bauern nach dem Weg gefragt. Der sagte uns, dass wir noch zwei Stunden weiter laufen müssten, oder den Bus Richtung San Miguel, auf den er auch wartete, nehmen könnten. Da wir noch genug Weg vor uns hatten, warteten wir mit ihm auf den Bus und wurden ein bisschen ausgefragt. In San Miguel angekommen sahen wir auch schon mehrere größere Tagestouristengruppen. Wir mussten also gar nicht mehr nach dem Weg schauen, sondern nur noch hinterher trotten.

Bianca "stürzt" sich in die Tiefen des Canyons

Auf einem steinigen, gewundenen Pfad benötigten wir ganze 3 Stunden um am Grund des Canyons anzukommen. Tolle Aussichten zwischendurch inklusive. Von oben konnte man quasi den gesamten vor uns liegenden Weg überblicken. Mitteils einer Hängebrücke überquerten wir den Fluss im Tal und stiegen danach wieder ein ganz paar Meter auf. Nur um wenig später alles wieder hinab zur Oase Sangalle zu gehen. Mitten in der kargen Landschaft befindet sich nämlich eine kleine grüne Insel mit Pools mitten in der Natur. In der Oase verbachten wir auch die Nacht im Zelt.


Die Oase Sangalle

Am nächsten Morgen mussten wir alles, was wir tags davor hinabgestiegen waren, wieder hinauf. Über 1000 Höhenmeter in praller Sonne. Bianca war nach dem ersten Drittel komischerweise total fertig und konnte kaum noch laufen. Einen Tag später, als sie dann "richtig krank" war, wussten wir auch warum. Als wir endlich den Rand des Canyons erreicht hatten, konnten wir schon unser Ziel, Cabanaconde, sehen. Auf dem Weg dorthin hatten wir mal wieder eine Begegnung mit einem Hund. Der kam direkt auf Bianca zu und hätte sich nicht nur mit Bellen zufrieden gegeben. Vor der Tasche mit dem Zelt hatte er dann glücklicherweise doch etwas Respekt und wir mal wieder Glück. Nach einem Mittagessen in Cabanaconde fuhren wir wieder nach Chivay zurück, wo wir einen unserer Rucksäcke zurückgelassen hatten. Tags darauf kamen wir zum vierten Mal in Arequipa an, um von dort nach Cusco und Machu Picchu aufzubrechen.    

3 Kommentare:

  1. Das klingt ja alles nach absoluter Anstrengung, aber dennoch zeigen die Fotos eine atemberaubende Landschaft! Wow!
    Ich hoffe sehr, dass Bianca wieder fit ist! Krank unterwegs zu sein, ist kein Vergnügen. Macht mal lieber ein bisschen langsamer ...
    Sabine

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  2. Reisende sollte man nicht aufhalten ! ! ! ... Ka.

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  3. Ich frage mich immer wieder,was euch so treibt in so kurzer Zeit solche Strecken zu absolvieren...sicher geben die Bilder nur einen Bruchteil von dem wieder,was ihr wirklich seht und erlebt.Diese Eindrücke kann euch keiner mehr nehmen...
    aber........................................... :-(macht nicht zu doll

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