Freitag, 11. November 2016

Zurück nach Thailand (31.10.16-06.11.16)

Weiterfahrt nach Thakek


In Vang Vieng waren wir uns noch nicht so sicher, wie unsere weitere Reiseroute verlaufen soll. Einerseits wollten wir noch länger in Laos bleiben, da wir bis jetzt nur im Norden des Landes unterwegs waren. Andererseits bietete das Land für uns keine wirklichen Highlights mehr, also Dinge, die wir noch nicht gesehen oder erlebt hätten (Höhlen? Wasserfälle? Flussinseln?) - das haben wir alles schon gesehen. Außerdem waren die meisten Orte so umständlich zu erreichen, dass wir uns nicht sicher waren, ob sich der Aufwand wirklich lohnen würde. Würden wir nun aber nach Thailand zurück fahren, würde das auch ein baldiges Ende unserer langen Reise bedeuten. Da man bei der Einreise nach Thailand über Land auch ein Weiterreiseticket
von uns verlangen könnte, bedeutete das, dass wir unseren Heimflug nach Deutschland buchen müssten und das wollten wir eigentlich auch noch nicht. So entschieden wir uns zunächst für ein weiteres Ziel: Die Kong Lo Höhlen. Diese sollen mit 7,5 km zu den längsten Höhlen von Laos gehören. Außerdem liegen sie etwas abseits der üblichen Touristenroute, sodass wir nach Luang Prabang und Vang Vieng mal etwas von "wahren" Laos sehen könnten. Da die Anreise von Vang Vieng etwas kompliziert war, fuhren wir zunächst nur bis Vientiane, der Hauptstadt von Laos. Hier verbrachten wir aber nur den Nachmittag, liefen ein wenig in der Gegend herum um fanden abends einen lokalen Markt mit leckerem Essen. Am nächsten Tag fuhren wir nach Thakhek. Das sollte unser Ausgangspunkt für den Besuch in den Höhlen werden, obwohl diese von hier 180 km entfernt waren. Thakhek selbst ist noch keine Touristenhochburg. Es gab zwar viele Restaurants mit "Western Food", aber es dauerte eine Weile bis wir mal ein Hotel gefunden hatten. Auch Agenturen für Touren in die Höhlen gab es nicht oder erschienen uns sehr teuer. Am Ende entschieden wir uns, die Höhlen mit einem Motoroller auf eigene Faust zu erkunden, denn immerhin gab es zwei Motorradverleihs. Man riet uns aber gleich von einem Tagesausflug ab, da der Weg doch sehr weit für einen Tag wäre und man lieber nicht im Dunkeln zurück kommen sollte. Es gäbe aber ein paar Gästehäuser unterwegs zum Übernachten. Also mieteten wir 2 Mopeds für 2 Tage (was immer noch billiger war als ein Tagesausflug mit einer Agentur).

unsere Mopeds

Tham Kong Lo (Höhle)


Am nächsten Tag fuhren wir also gemütlich los. Für heute standen nur 140 km auf dem Plan. Die Höhlen wollten wir erst an Tag 2 besuchen. In Na Hin suchten wir uns ein Gästehaus. Hier gefiel es uns gleich. Die Zimmer waren besser und billiger als in Thakhek, ebenso gab es gutes Essen. An Tag 2 fuhren wir dann noch eine weitere Stunde zu der Höhle. Da die Höhle durch einen Fluss entstanden ist und dieser immer noch hier durchfließt, ist die Höhle nur mit einem Boot zu besichtigen (für 2 Personen 13€). Zuerst fuhren wir mit einem kleinen Boot über den Fluss und liefen ca. 2 min zum eigentlichen Höhleneingang. Dort lagen weitere Boote. Schon nach 5 weiteren Bootsminuten mussten wir wieder aussteigen und wurden von einem Guide durch die Höhle geführt. Laut den vorhandenen Lampen und älteren Internetbeiträgen war dieser Teil wohl mal beleuchtet. Aus welchen Gründen auch immer nun aber nicht. Wir liefen also im Stockdunkeln, nur mit unseren Taschenlampen, zu einem weiteren Flussabschnitt. Hier wartete unser Bootsmann auf uns (man kann also doch fahren?). Da die Bootsfahrt flussaufwärts verlief und es ab und an ein paar "Stufen" im Flussverlauf gab, musste der Bootsmann aussteigen und das Boot ziehen. Einmal mussten wir ihm auch dabei helfen. Zum Glück war der Fluss nur knietief. Nach 7,5 km und fast einer Stunde Fahrt kamen wir auf der anderen Seite an. Hier hielten wir in einem Dorf, welches Verkaufsstände hatte, die aber alle geschlossen hatten (zum Glück). Nach 15 Minuten Verschnaufpause ging es wieder durch die Höhle zurück, diesmal flussabwärts und mit weniger Behinderungen.
Die Höhle selbst war schon wirklich gigantisch. Die Höhlendecke war teilweise 80-100m hoch. Da die Höhle aber leider nicht beleuchtet war, konnte man nur das sehen, was unsere 2 Lämpchen ausleuchteten und nicht die Höhle als Ganzes wahrnehmen. Trotzdem war die gesamte Umgebung, die Luftfeuchte, das Wasserplätschern, die Dunkelheit usw. eine andere Art der Wahrnehmung. Leider gibt es keine Bilder in der Höhle - zu dunkel. Ihr müsst also schon selbst hinfahren und es erleben ;)

am Höhleneingang

unser Boot

der Höhleneingang

der Höhlenausgang

kleine Verschnaufpause auf der anderen Seite

das ist die Gesteinsmasse über der Höhle


Zum Mittag fuhren wir wieder zu unserem Gästehaus zurück. Dort angekommen, überlegten wir, ob wir nicht doch noch eine Nacht bleiben sollten, da es uns hier wesentlich besser gefiel als in Thakhek. Wir riefen beim Motorradverleih an, verlängerten und blieben.
Den Nachmittag verbrachten wir mit der Planung der weiteren Reiseroute und kamen zu dem Entschluss, dass die Höhle ein schöner Abschluss von Laos ist und wir nun doch von hier wieder nach Thailand gehen werden. Also hieß es nun Flug buchen. Wie ihr bereits wisst, werden wir am 24.11. wieder nach Deutschland kommen.

unterwegs zwischen Thakhek und Höhle






Überfahrt nach Thailand


Nach einer letzten Nacht in Laos fuhren wir relativ früh mit den Mopeds zurück nach Thakhek, sodass wir zum Mittag zur Abreise bereit waren. Thakhek liegt nämlich nur 10 km von der thailändischen Grenzen entfernt. Mit einem internationalen Thai-Laos Bus fuhren wir zur Grenze. Der Bus wartete jeweils bei Aus- und Einreise auf alle Passagiere. Auf thailändischer Seite war der erste Ort ebenfalls 10 km entfernt, sodass wir nach insgesamt 2 Stunden am Busterminal von Nakhon Phanom standen. Unser letztes Ziel auf unserer Reise sollte der Süden von Thailand werden. Bis Bangkok waren es von hier über 700 km, die am besten in einem Nachtbus zu bewältigen sind. Wir hatten also die Wahl, entweder gleich in einen Nachtbus zu springen oder noch einen Tag in Nakhon Phanom verbringen. Wir entschieden uns für die 1. Variante.

Bangkok


Wir wählten irgendeine der vielen Busgesellschaften, die preislich irgendwo in der Mitte lag und hofften auf einen etwas komfortablen Nachtbus. Die Firma hieß NahkonchaiAir. Als der Bus vorfuhr, waren wir zunächst etwas enttäuscht, da es so ziemlich der hässlichste Bus von allen war. Beim Einsteigen bemerkten wir schon, dass der Busfahrer irgendwie ein bisschen wie ein Pilot aussah und die Mitarbeiter wie Stewardessen. Als wir dann den Bus betraten, war dieser tatsächlich eingerichtet wie ein Flugzeug. Sitze, Toilette, Gepäckablage - wie im Flugzeug. Die Sitze waren sogar elektronisch zum Liegesitz verstellbar und es gab ein eingebautes Entertainment System mit Filmen, Musik und Spielen. So komfortabel wie dieser Bus waren bisher nicht einmal meine Flugzeuge...

unser Nachtbus

der schläft schon
Wenn auch mit wenig Schlaf erreichten wir am nächsten Morgen 5.30 Uhr Bangkok. Leider kommen fast alle Nachtbusse zu so blöden Zeiten am Ziel an. Wir warteten noch ein wenig und überlegten, was wir den Tag noch so machen wollten. Einerseits waren wir zu müde, andererseits wollten wir auch nicht den ganzen Tag mit Nichtstun verschwenden. Wir fanden einen Markt, der mit über 8000 Ständen einer der größten Märkte der Welt sein soll. Allerdings war dieser nur 1 km von dem Busterminal weg und unser Hotel 7 km. Wir hatten also die Wahl - gleich hinzugehen, obwohl wir so müde waren - oder gar nicht. Also brachten wir unser Gepäck zur Gepäckaufbewahrung und gingen los. Nach 3 Stunden Marktbesichtigung mit wirklich unzähligen Ständen und zwar nicht nur Touristenkram aßen wir Mittag, holten unser Gepäck und fuhren in die Stadt. Ein Taxi hätte 10€ gekostet und so versuchten wir es mit dem Bus, der, warum auch immer, umsonst war. Von unserem letzten Besuch in Bangkok wussten wir ja schon, wo wir hinwollten und kannten die Gegend ein wenig. Der Bus hielt fast von unserem Hotel.
Auch für den nächsten Tag stand ein Marktbesuch auf dem Plan, nur einer der etwas anderen Art. Es war nämlich ein "Floating Market", also einer, der auf dem Wasserweg zu erreichen ist. Diesen hatten wir aus Bequemlichkeit über unser Hotel gebucht. Mit einem Bus ging es 2 Stunden dorthin, anschließend 15 min mit einem Schnellboot durch die engen Flusskanäle zum Markt selbst (den man aber hätte auch über's Festland erreichen können). Am Markt konnte man sich dann für 30 min ein Boot mieten und durch die Gassen schippern. Am Anfang war es ganz witzig. Wir saßen zu fünft im Boot und fuhren an den Ständen vorbei. Auf Wunsch hielt der Bootsführer an und man konnte was kaufen (meistens Souvenirs). Unser Boot belieferte auch gleich ein paar Stände mit Wasserflaschen, weshalb unsere Bootsfahrt am Ende über eine Stunde dauerte. Eigentlich gut, für den gleichen Preis. Allerdings waren die Wasserstraßen am Ende so vollgestopft mit Booten, dass man kaum aneinander vorbei kam und man manchmal tatsächlich feststeckte, weil dann 4-5 Boote auf engstem Raum nebeneinander fuhren. Am Ende war's nur noch anstrengend und nervig. Nach insegesamt 2 Stunden auf dem Markt ging es wieder zurück nach Bangkok. Da wir heute schon wieder mit einem Nachtbus weiter fahren wollten, mussten wir noch 4 Stunden Zeit vertrödeln. Wir liefen noch ein wenig durch Bangkoks Straßen, aßen seit langem Mal wieder bei McDonalds, genossen eine Fußmassage - und dann war die Zeit schon wieder rum.
Nächstes Ziel: Ranong.

durch die Stände des Floating Markets

hier wird verkauft

ein bisschen überfüllt

bei der Massage

2 Kommentare:

  1. Schade, dass es von der Höhle keine Innenfotos gibt, aber schon Eingang und Ausgang lassen vermuten, wie gigantisch es drinnen aussehen muss. So werden wir wohl irgendwann den Rat befolgen müssen, uns selber vor Ort ein Bild zu machen:)
    Wir waren ja auch schon zweimal in Bangkok, haben aber leider keine Zeit gehabt, diesen tollen Floating Market zu besuchen. Wir trieben uns damals in Chinatown bei Nacht herum - war auch ein super Sache und interessant!
    ... und diese umwerfende Entspannung bei einer Massage! Wow!
    Sabine

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  2. Also, die Massage hätte ich jetzt auch gern. Ihr wisst ja genaustens wie`s gemacht wird und und bald seid Ihr zu Hause und könnt es an mir praktisch ausprobieren.......
    Ich freu mich, dass Ihr uns bald alle Eure Erlebnisse mit Händen und Füßen veranschaulichen könnt.
    Ganz liebe Grüße aus Großharthau

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