Samstag, 11. Juni 2016

Fox Gletscher - Queenstown - Mount Cook - Queenstown

Zur "Entspannung" nach der kreativen und handwerklichen Betätigung in Barrytown führte uns unser Weg nach Fox Glacier, einer winzigen Stadt, die genau so heißt, wie der dazu gehörige Gletscher. Als wir nach vier Stunden Busfahrt dort eintrafen war es bereits recht spät, sodass wir (unter anderem auch mangels Alternativen) noch einen kleinen Video Abend machten.


Tags drauf machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Fox Gletscher während dessen unzählige Helikopter über unseren Köpfen in dieselbe Richtung flogen. Der Weg dort hin war vergleichsweise kurz und einfach und führte durch dichten Wald, über ein Flussbett mitten im Gletschertal zum Aussichtspunkt. Das besonder am Fox- sowie auch am nur wenige Kilometer entfernten Franz-Josef-Gletscher ist, dass beide im Regenwald enden. Leider ist das aber auch schon das einzige Highlight. Wir wurden bereits von einem Holländer in Peru vorgewarnt, dass die beiden Gletscher eher enttäuschend sind, vorallem wenn man z.B. vorher den Perito Moreno Gletscher in Argentinien gesehen hat und so war es dann auch. Wir konnten aber auf einem Foto auf einer Schautafel sehen, dass der Gletscher in den letzten Jahren ziemlich abgenommen hat und noch vor wenigen Jahren um einiges größer gewesen ist als heute. Unser Stopp am Aussichtspunkt beschränkte sich deshalb auf das obligatorische Foto, nachdem wir uns direkt wieder auf den Rückweg machten.
Der Fox Gletscher

Beim geocachen auf dem Rückweg vom Gletscher entdeckten wir einen kleinen Weg auf dem man nachts angeblich Glühwürmchen beobachten kann. Als wir dort aber abends ankamen, sahen wir vielleicht drei kleine Würmchen schwach leuchten. Wahrscheinlich ist es ihnen zu kalt draußen. Verwöhnt von den Waitomo Caves wie wir waren, wurde auch dies ein eher kurzer Ausflug nachdem wir uns im hosteleigenen Whirlpool entspannten und die Sterne im Nachthimmel betrachteten.

Queenstown

Nach der längsten Busfahrt in Neuseeland, die im Vergleich zu Südamerika aber immer noch ziemlich kurz war, kamen wir in Queenstown ebenfalls am späten Nachmittag an. Eigentlich hatten wir hier große Pläne und wollten unseren "Stützpunkt" für die uns noch verbleibende Zeit in Queenstown einrichten. Aber als wir dort ankamen, sagte uns Queenstown bereits irgendwie nicht richtig zu. Es liegt zwar wirklich schön an einem See mitten in den um diese Jahreszeit bereits schneebedeckten Bergen, wir wurden aber nicht richtig warm damit. Vielleicht lag es auch an der mittlerweile "eisigen" Temperatur?

Queenstown bei Nacht

Das wir, übrigens das erste Mal in Neuseeland, Schwierigkeiten hatten ein Hostel zu finden, machte es auch nicht besser. Nachdem wir alle Hostels in der Nähe abgeklappert hatten, waren wir immer noch unterkunftslos. Auch davon hatten wir zwar bereits Geschichten gehört (eine Portugiesin hat uns erzählt, dass sie eine Woche jeden Tag in einem anderen Hostel verbringen musste), hatten es aber bis dahin nicht so recht glauben wollen. In der Touriinfo ließen wir uns deshalb ein Hostel etwas außerhalb buchen. Dieses war sogar, für Queenstowner-Verhältnisse, recht billig, aber auch schon etwas älter. Nachdem wir eingecheckt hatten und uns in unser Zimmer begaben, konnten wir nicht so recht erkennen welche Betten noch frei waren. Entweder waren sie belegt oder abgezogen. Auch die Besitzerin, die wir mittlerweile geholt hatten, war etwas ratlos und so mussten wir in ein Doppelzimmer umziehen. Und das wo ich doch viel lieber im Schlafsaal geschlafen hätte :)

Während wir danach noch etwas in der Stadt rumliefen, merkten wir erst, wie teuer Queenstown im Vergleich zu den anderen Städten, in denen wir vorher unterwegs waren, ist. Sogar die Pizza einer namenhaften Pizzakette ist hier einen Dollar teurer als im Rest Neuseelands. Und im Supermarkt sieht es natürlich genau so aus. Wir hatten den nächsten Tag eigentlich mit der Planung der restlichen Tage verbringen wollen, aber irgendwie war uns nicht richtig danach, sodass wir uns erst mal amüsieren gehen mussten. Bereits in Rotorua wollten wir "Ludge" fahren gehen, hatten es dann aber doch nicht gemacht, sodass wir es hier nachholen konnten.

Als "Ludge" wird hier eine Art steuerbarer Schlitten mit Rädern bezeichnet mit dem man eine asphaltierte Rennstrecke runter düsen kann. Start der Strecke ist auf einem Berg, der über Quennstown thront und vom dem man einen tollen Blick auf Stadt und See hat. Erst dachten wir, dass man immer, vom mit der Seilbahn zu erreichenden Gipfel, bis ins Tal fahren würden. Die eigentliche Strecke war dann aber gar nicht so lang und nur oben auf dem Berg.

Die Ludge Strecke

Nach einer kurzen Einweisung mussten wir erst einmal die "einfache" blaue Strecke fahren nach der wir dann auch auf der roten loslegen konnten. Leider waren unsere drei gebuchten Fahrten relativ schnell rum, aber wir hatten jede Menge Spaß. Beim zweiten Mal, als ich das Ganze filmen wollte, wäre ich gleich zwei mal fast aus der Fahrbahn geschossen, weil ich den Lenker dann doch nicht mit nur einer Hand halten konnte :)

Wir waren zwar mit unsere Planung noch nicht wirklich weiter, hatten aber immerhin schon mal beschlossen, dass wir zuerst zum Mt. Cook fahren wollten. Zum einen war gerade super Wetter und bald Regen im Anmarsch, zum anderen konnten wir so den Rest der Planung etwas verschieben und uns "wichtigeren" Dingen widmen und uns amüsieren. Wie z.B. beim "Escape Game".

Queenstown bei Tag

Beim Escape Game gibt es verschiedene Themenräume, in die man eingeschlossen wird und aus denen man in einer vorgegebenen Zeit (ca. eine Stunde) wieder entkommen muss. Wir hatten den Beginner-Raum mit einem Gold-Raub-Thema aus der Gegend um Queenstown gewählt. Um zu entkommen, muss man mit Hinweisen die im Raum verteilt sind und nach und nach zugänglich werden, vorgegebene Rätsel lösen. Die Lösung der meisten Rätsel ergab am Ende eine Zahlenkombination mit der man ein Zahlenschloss öffnen konnte. Im geöffneten Versteck waren dann entweder neue Hinweise oder man konnte in einen neuen Raum vordringen, in dem man wieder neue Hinweise zur Verfügung hatte. Nach einer Stunde waren wieder frei. Da wir sowieso gerne Rätsel lösen, hat uns das Ganze natürlich riesen Spaß gemacht und wir haben schon beschlossen, dass wenn wir noch etwas Zeit haben, nochmal einen anderen Raum machen wollen.

Mt. Cook

Wie bereits erwähnt, machten wir uns am nächsten Tag auf in Richtung Mt. Cook, dem höchsten Berg Neuseelands mit gerade mal 3724m. Wie ebenfalls bereits erwähnt, wollten wir eigentlich unseren Stützpunkt in Queenstown aufschlagen, um unsere Sachen in einem Hostel lassen zu können, mussten nun aber alles mit uns mitschleppen. Die fünfstündige Busfahrt war das reinste Kulturprogramm. Der Fahrer hat länger Geschichten über die Region erzählt, als dass er geschwiegen hat. Außerdem hat er an allen Aussichtspunkten angehalten, damit wir Fotos machen konnten.

Bei einem der Foto Stopps

Im Mount Cook Village angekommen (ja, die Neuseeländer sind wirklich nicht all zu kreativ mit ihren Städtenamen) hatten wir noch den Nachmittag Zeit, den wir mit einer kleinen Wanderung verbrachten. Der Schnee lag hier mittlerweile schon bis ins Tal hinab, aber auf dem kleinen Aussichtsberg, den wir an diesem Tag bestiegen, war er zum Glück schon wieder weggetaut. Oben angekommen hatten wir eine gute Sicht auf den Mt. Cook, der sonst eigentlich den Großteil der Zeit wolkenverhangen sein soll, wie uns der Busfahrer erzählte.

Der Gipfel in der Mitte im Hintergrund ist der Mount Cook (auch wenn er hier etwas kleiner aussieht als die anderen)


Für den nächsten Tag hatten wir schon wieder den Bus zurück nach Queenstown gebucht, hatten aber noch bis nachmittags Zeit etwas zu unternehmen. Die Zeit vertrieben wir uns mit einer 4-stündigen Wanderung zu einem Gletschersee direkt vor den Mount Cook. Der Weg war fast komplett mit Schnee und Eis überzogen und ziemlich rutschig, sodass wir etwas vorsichtig sein mussten. Vor uns hatten sich schon genug Leute hingelegt.


Auf dem Weg zum Aussichtspunkt

In der Mitte ist der Mount Cook (Die Sonne stand immer falsch...)

Die Busfahrt zurück ging um einiges schneller als der Hinweg, da wir nicht mehr überall angehalten haben. Trotzdem waren wir erst als es schon dunkel war zurück in Queenstown. Diesmal hatten wir uns zwar schon einen Schlafplatz gebucht, konnten aber nicht mal für zwei Tage im gleichen Zimmer bleiben, sondern sollten zwischendrin umziehen.

Wieder in Queenstown

Am Morgen mussten wir erst mal umziehen. Auch hier hatten wir wieder "Pech". Es schien kein Schlafsaal mehr frei zu sein und so "mussten" wir wieder in ein Doppelzimmer nur für uns ausweichen. Danach hatte ich für mich "Hydro Attack" gebucht. Als wir das haiförmige Jetboot das erste mal gesehen hatten, hatten wir uns beide nicht schlecht gewundert, als es plötzlich untertauchte und wenig später wieder aus dem Wasser sprang. Klar, dass ich das mal probieren musste. Obwohl die Fahrt nur ca. 20 Minuten gedauert hat, hat es wirklich riesen Spaß gemacht. Schon Wahnsinn, was die moderne Technik alles kann. Enge kurven, tauchen, fahren auf der Seite oder Sprünge aus dem Wasser, alles schien möglich zu sein und ich wurde ganz schön durchgeschüttelt.

Ich, im Hai

Bianca sah das Ganze etwas zu wild aus, weshalb sie am Ufer auf mich gewartet hat. Danach gingen wir gleich weiter zum (oh Wunder, oh Wunder) kostenlosen Frisbee-Golf in einem Park direkt am Ufer des Sees. Frisbee-Golf funktioniert fast genau so wie normales Golf, nur eben mit Frisbees. Auch hier gibt es 18 Löcher, die über den gesamten Park verteilt sind. Anstelle der "Löcher" gibt es aber eine Art Korb, in den man die Frisbee am Ende befördern muss. Gerade als wir loslegen wollten, kamen zwei Australier vorbei, die uns spontan fragten, ob wir nicht zusammen spielen wollten, was wir dann auch taten. So konnten wir uns schon mal ein wenig mehr über Australien informieren (lassen).


Beim "einlochen"

Wir ließen den Tag mit "Odyssey", einem "Sinnes-Labyrinth", ausklingen. Was so komisch klingt, ist eine Aneinanderreihung von Räumen, in denen man die unterschiedlichsten Sachen erleben kann. Unter anderem gab es einen Raum, in dem man durch Luftballons kriechen musste, einen in dem es stockfinster war, einen in dem es Duftproben gab die man erkennen musste, einen mit einem Spiegellabyrinth etc.. Im Spiegellabyrinth hatten wir beide ein ziemlich lustiges Erlebnis. Wir sahen uns an und haben miteinander geredet, nur um danach festzustellen, dass wir eigentlich mit unseren Spiegelbildern geredet hatten und wir (durch einen Spiegel getrennt) nebeneinander standen.

Mit unserer Planung für die restliche Zeit in Neuseeland waren wir natürlich immer noch kein Stückchen weiter. Eigentlich wollten wir noch eine längere Wanderung machen, aber es sollte die nächste Woche über ziemlich schlechtes Wetter werden. Um nicht im teuren Queenstown rumzusitzen, kamen wir deshalb auf die Idee nach Wanaka, einem Ort der uns beiden schon auf der Durchfahrt irgendwie zugesagt hatte, zu fahren um dort ein paar Tage zu verbringen.

2 Kommentare:

  1. Queenstown sieht ja traumhaft aus, besonders bei Nacht, aber ich kann das gut verstehen, wenn Ihr Euch mit einem Ort oder einer Umgebung nicht arrangieren könnt, denn mir geht es so mit dem Mummelsee - grauenvoll!
    Ihr habt ja schon Schnee, zumindest in der näheren Umgebung und ansonsten scheint es ja auch kalt zu sein.
    Euch Umtriebigen fällt immer was ein, was man selbst bei schlechterem Wetter unternehmen kann!
    Hydro-Attack habe ich bis dato noch nicht gekannt, aber man lernt ja nie aus. Ich hätte der Kapsel oder besser gesagt, dem "Hai" wahrscheinlich vollgesabberte Scheiben beschert:) Da saß doch hoffentlich noch ein "Fahrer" drin oder?
    Sabine

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  2. "mussten" in ein Zimmer nur für uns ausweichen...
    ??? ich denke da jetzt nicht weiter darüber nach...
    war sicher wegen dem PREIS

    Ich bin schon ganz gespannt,wie es in Australien weiter geht.
    Neuseeland war so ganz anders,wie Südamerika...in Südamerika wirkte alles entspannter...war eben eine ganz andere Welt. :-)

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