Montag, 27. Juni 2016

Die erste Australienwoche (19.06.-25.06.2016)

Auf nach Australien


Wir standen extra früh auf und nahmen den ersten Bus 7 Uhr zum Flughafen, da wir etwas Bedenken hatten, ob man uns diesmal ins Flugzeug lassen würde. Als wir dort ankamen, hatten noch nicht einmal die Schalter zum Einchecken geöffnet. Also mussten wir bis 8 Uhr warten. Als wir dann etwas nervös am Schalter standen, kam... NICHTS... absolut NICHTS. Sie fragten weder nach einem Weiterflugticket noch nach einem Kontoauszug. Also Einsteigen und los.


Warten am Flughafen

Auch die Deko zeigt: Es wird Wimter
Vom Flugzeug aus warfen wir noch einen letzten Blick auf die schneebedeckten Berge Neuseelands. Ein bisschen Wehmut ist doch immer dabei, wenn man ein Land verlässt, aber auch die Neugierde auf ein neues Land. 3,5 Stunden später waren wir schon in Melbourne, Australien, angekommen, was aufgrund der Zeitverschiebung nur 1,5 Stunden waren. Dann Gepäck schnappen und zur Touri-Info am Flughafen.



Über den Wolken...
Wir hatten noch keine Unterkunft gebucht, da wir uns vor Ort beraten lassen wollten, wo es am Besten ist. Wir bekamen ein gutes Hostel in der Stadtmitte empfohlen, welches wir auch gleich mal für 3 Tage buchten. Der Shuttle-Bus vom Flughafen ins Zentrum erschien uns zunächst relativ teuer, aber dann erfuhren wir, dass er uns direkt vor's Hostel fährt. Da konnten wir uns nicht beklagen. Das Hostel war auf den ersten Blick wie ein ETAP-Hotel, nur mit Doppelstock Betten in den Zimmern. Dafür gab es eine riesige Küche mit 8 Kochplätzen, eine Dachterasse mit beheiztem Pool, ein kleines Kino und einen Fitnessraum. Hier können wir länger bleiben!!!
Inzwischen war es 15 Uhr (17 Uhr Neuseelandzeit) und wir hatten immer noch kein Mittag gegessen. Also auf ins nahe gelegene "Chinatown" zum China-Imbiss, danach noch etwas einkaufen und dann waren wir so müde, dass wir gleich ins Bett gingen.

Tag 1: Auto-Kauf-Marathon - Das Training


Nach einem Eingwöhnungstag starteten wir direkt mit dem "Auto-Kauf-Marathon". Theoretisch hatten wir uns schon ein wenig informiert, nach Internetseiten und Formalitäten gesucht. Nun ging es los. Als erstes brauchten wir eine australische Telefonnummer, da man die nächste Zeit öfter mal SMS schreiben und Termine ausmachen muss. Dann klapperten wir noch ein paar Hostels ab, da hier auch meistens Pinnwände mit Aushängen vorhanden sind. Abends suchten wir noch im Internet. Für Australien gibt es inzwischen eigene Automärkte nur für Backpacker, da diese Autos meist zu 2-Sitzern umgebaut sind, mit Matratzen, Camping- und Koch-Equipment, manchmal Angelausrüstung und Surfbrett - und nein, ich rede nicht von Wohnwagen, sondern von normalen Kombis ;)
Insgesamt hatten wir nun 13 Leute angeschrieben.


Der erste Eindruck von Melbourne


Zum Glück sind die nicht echt

historische Gebäude gibt's auch

Tag 2: Auto-Kauf-Marathon - Die Aufwärmphase


Am 2. Tag gingen wir zum Verkehrsamt, um uns vor Ort zu erkundigen, welche Formalitäten man mitbringen muss. Denn jeder Staat (nennt man das so in Australien?) hat seine eigenen Bestimmungen. Da wir das meiste zu Fuß erledigten, erkundeten wir somit gleich unsere nähere Umgebung. Da Melbourne einen super "Free-Tram-Circle" hat, was soviel bedeutet wie: "Du kannst im Zentrum mit jeder Straßenbahn umsonst fahren", nutzten wir auch diesen zwischendurch. Abends schrieben wir noch weitere Leute an, sodass wir nun ca. 20 Anfragen am Laufen hatten. Inzwischen hatten sich natürlich auch schon die ersten gemeldet und wir hatten die ersten Termine für die nächsten Tage ausgemacht.

Hier gibt es Parks...

...hohe Häuser...

...und alte Straßenbahnen

Tag 3: Auto-Kauf-Marathon - Das Rennen


Der erste Termin war 10 Uhr in St. Kilda, einem Stadtteil von Melbourne, am Meer. Da wir, pünktlich wie die Deutschen, etwas früher dran waren, warfen wir noch einen Blick auf's Meer, bevor es zum Treffpunkt ging. Es war ein Holden Commodore (die Marke hab ich noch nie gehört, ist aber in Australien ein gängiges Modell). Der Wagen gefiel uns auf Anhieb, ein typisches Backpacker-Auto: älter als 10 Jahre, ein paar Beulen und Kratzer, mit Matratze, Camping- und Koch-Equipment, aber man soll ja nicht gleich das Erstbeste nehmen. Da es ein paar Fragen mit den Formularien gab, gingen wir auch nochmal zum Verkehrsamt, um uns über die genaue Lage zu informieren. Ich will gar nicht ins Detail gehen, aber auch hier hat jeder Staat seine eigenen Ansprüche usw., also lieber auf Nummer sicher gehen. Danach gingen wir auf ein kurzes Mittag ins Hostel und zum nächsten Termin 14 Uhr. Diesmal gingen wir 20 min zu Fuß und zu den Verkäufern nach Hause (eine davon war übrigens Deutsch, das macht das Verhandeln leichter). Das Auto war auch ein Holden Commodore, aber älteres Baujahr und dafür zu teuer. Also wieder zum Hostel. Die letzte Besichtigung kam direkt vor unsere Tür gefahren, auch ein Holden Commodore, von 2 deutschen Backpackern. Diese kamen gerade etwas deprimiert von der Inspektion: Sie müssen noch 600€ Reparaturkosten ins Auto stecken, bevor sie es verkaufen können, aber über den Preis lässt sich bekanntlich vieles regeln. Da das Auto ansonsten gut in Schuss war (bis auf die gewöhnungsbedürftige, pinke Innenausstattung), schickten wir auch dieses Auto ins Rennen.
Erstmal genug für heute, genügend Eindrücke, Fakten, Zahlen, Bürokratie.



Ein Blick auf's Meer

Tag 4: Auto-Kauf-Marathon - Das Rennen, das Finale und die Siegerehrung


Fortsetzung: Das Rennen:

Ein Termin stand für heute noch aus. Inzwischen hatten sich zwar wieder weitere gemeldet, aber einen gewissen Favoriten hatten wir schon, uns in gewisser Weise ist es sowieso ein Glücksspiel mit den Autos. Also nahmen wir keine neuen Kandidaten an. Zu dem letzten Kanditaten fuhren wir 1h mit der Bahn zu ihm nach Hause (auch wieder ein Deutscher). Er hatte einen Holden Commodore, aber keinen Kombi, also keine Möglichkeit im Auto zu schlafen. Da wir nun schon eine Vorentscheidung getroffen hatten, lehnten wir ab.

Das Finale

Inzwischen hatten wir unseren Favoriten, den ersten Kandidaten, nochmals um ein Treffen gebeten, da wir noch etwas mit den Formalitäten klären mussten und es uns besser erschien, es persönlich zu klären.
Das Problem: Wir wollten so etwas wir ein TÜV-Zertifikat sehen, welches dem Käufer zeigt, welche Mängel das Auto aktuell hat, welches sie aber nicht hatten. Wir hatten bei unseren anderen Besichtigungen nämlich Geschichten gehört, wo man auch darauf vertraute, dass das Auto in Ordnung ist und die dann nach dem Kauf 1000€ Reparatur reinstecken mussten, bevor es losging. Wir wollten also so einen Zettel sehen oder den Preis extrem drücken. (Natürlich nutzten wir etwas aus, dass ihr Flug in 7 Tagen war und sie nicht mehr viel Zeit zum Verkauf hatten.) Sie entschieden sich die 60€ zu investieren und uns einen Beleg zu bringen. Sie fuhren direkt los und waren 2 Stunden später wieder da. Wir vertrieben uns die Zeit mit einer kleinen Geocaching-Runde bis sie wieder da waren. Das Zertifikat zeigte, dass ca. 200€ Reparaturen zu machen sind, aber erstmal nichts Weltbewegendes.

Wiedermal am Meer

Der Weg führte uns auch durch den botanischen Garten


Die Siegerehrung

Wir sagten zu! Man sah ihnen ihre Erleichterung an. Hätten wir das Auto nicht gekauft, wären sie die nächsten Tage extra 900 km nach Sydney gefahren, um das Auto auf einem Automarkt zu verkaufen, um dann wieder mit dem Bus nach Melbourne zu kommen um abzufliegen. An sich nicht unser Problem, aber Dinge, die wir im Hinterkopf behalten, wenn wir das Auto verkaufen wollen.
Für Interessierte: Für 1900€ haben wir einen Holden Commodore, Bj. 2002, inkl. Backpackerausrüstung (Bett, Camping-Equipment,...) gekauft.
Die Geldübergabe würde allerdings erst 2 Tage später stattfinden, denn ist ein Problem gelöst, tritt natürlich ein Neues auf. Das Auto ist nicht im australischen Staat Victoria gemeldet. Die Ummeldung hierher würde ca. 600€ kosten, da es eine komplett neue Registrierung mit Versicherung usw. ist. Außerdem müssen die Mängel am Auto sofort behoben werden. Variante 2: Wir fahren innerhalb von 14 Tagen ins 600 km entfernte New South Wales, der Staat, in dem das Auto momentan gemeldet ist. Diese akzeptieren nämlich die älteren Formulare (solange sie nicht älter als ein Jahr sind) und wir können das Auto für 20€ Anmeldegebühr ummelden.

Ich weiß, dieser Beitrag enthielt sehr viel Bürokratiekram und nur sehr wenig wirklich Aufregendes, aber es war nunmal auch der Inhalt der ersten 4 australischen Tage und er erklärt den weiteren Verlauf unserer Reise, denn nun müssen wir innerhalb von 14 Tagen nach New South Wales.


Dieser hier ist es geworden!

Nach der Siegerehrung wurde natürlich gefeiert. Dafür ging es in die Hostelbar, denn hier gab es heute ein Freigetränk und Pizza umsonst. Leider war es auch gleichzeitig ein Karaokeabend. Christoph gefiel es gar nicht und so ging er nach dem Essen wieder ins Zimmer. Ich blieb noch ein wenig und hörte dem Gesang zu (meistens war der sogar ganz gut). Natürlich bleibt man als Frau nicht lange alleine in einer Bar und so lernte ich auch bald ein paar Australier kennen, mit denen ich noch eine Runde Billard spielte (und gewann!!!), bevor ich irgendwann ins Bett ging.

Tag 5: Auto-Kauf-Marathon - Der Regenerationstag


Nach einer langen Nacht wird natürlich ausgeschlafen. Ansonsten verbrachten wir den Tag damit, ein bisschen in Melbourne rumzulaufen und die weiteren Tage zu planen.

Tag 6: Auto-Kauf-Marathon - Die Ehrenrunde


Diesmal kamen unsere Autoverkäufer direkt zu unserem Hostel. Dann wurden nochmal die Formalitäten gecheckt und das Geld übergeben. Da wir nun etwas unter Zeitdruck stehen, da wir in 14 Tagen in New South Wales sein müssen, hatten wir unsere Sachen schon gepackt, stiegen ins Auto und fuhren los. Trotz des Zeitdrucks wollten wir uns natürlich nicht die Highlights Australiens wie z.B. die Great Ocean Road entgehen lassen. Auch wenn diese erstmal in die entgegengesetzte Richtung liegt.

2 Kommentare:

  1. Herzlichen Glückwunsch zum neuen roten "Flitzer"! Das habt Ihr wieder einmal super hinbekommen! Wir wünschen Euch gutes Reisen (und Schlafen) mit und im Rotkäppchen!
    Sabine

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  2. Allzeit gute Fahrt Euch Beiden. Viel Glück und Freude mit dem neuen "Eigenheim". Der sieht ja von vorn wie ein BMW aus.

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