Freitag, 4. Dezember 2015

Tagesausflüge in Pucon

Thermalquellen "Los Pozones" 28.11.2015


Nach den ganzen Regennächten im Park und vor unserem Highlight - der Besteigung des Vulkan Villarica - stand uns mal ein Tag Erholung zu. In der gesamten Vulkangegend gibt es überall natürliche, heiße Thermalquellen. Um manche wurden ganze Hotels gebaut, andere sind mehr wie Freibäder. Letzteres ist eines, welches wir besuchten.

Mit dem Bus ging es mit einer Stunde Fahrzeit direkt zu den Quellen. Ankunft: 11.30 Uhr.Wir standen vor verschlossenen Türen, obwohl das Bad schon ab 11 Uhr auf haben sollte. Kurze Zeit später kam eine Frau, die mit uns im Bus saß und öffnete das Gelände. Wir waren die ersten! Das Gelände bestand aus 5 Becken mit Temperaturen von 35 bis 42 Grad Wassertemparatur und einem zum Abkühlen mit 18 Grad. In keinem Becken sollte man länger als 15 Minuten bleiben und länger hätte ich es auch nicht ausgehalten. Wir fingen beim kältesten (also 35 Grad) an und arbeiteten uns langsam zu höheren Temperaturen. Am angenehmsten waren die mit 38 und 39 Grad. Dazwischen machten wir ein paar längere Pausen bevor es ins nächste Becken ging. Nach 3 Stunden war unser Aufenthalt beendet. Leider verpassten wir um wenige Minuten den Bus und mussten 2 Stunden auf den nächsten warten. Die Zeit vertrieben wir uns mit Mittag essen und Geocaches suchen ;) und dann ging es an diesem Tag früh ins Bett.


Die Anlage

Wir
Ein kleiner Beobachter

Aufstieg zum Vulkan "Villarica" 29.11.2015

Vorbereitung

Am nächsten Morgen mussten wir seit langem mal wieder 5 Uhr aufstehen, da wir 6.30 Uhr von der Agentur mit dem Bus losfahren wollten. Ich hatte zunächst etwas bedenken, da es meine erste geführte Bergtour war und ich befürchtete, dass ich das Tempo nicht mithalten kann oder die Gruppe aufhalte. Unsere Gruppe bestand aus 11 Personen: 8 Touristen und 3 Guides. Einer der Guides ging voran, der andere hinterher und einer nebendran. Falls jemand aus der Gruppe zu langsam sein sollte, würde die Gruppe in zwei Gruppen geteilt werden mit je einem Führer und falls es gar nicht mehr ginge, würde der dritte mit jemandem aus der Gruppe umkehren. Die Bergausrüstung bekamen wir ebenfalls von der Agentur. Dazu gehörten: Hose, Jacke, Mütze, Helm, Handschuhe, Schuhe, Steigeisen, Eispickel, Rucksack, Gasmaske, eine Überhose und ein "Arschrutscher". Vieles erklärt sich von selbst - zum Rest komme ich später...
Der Vulkan Villarica ist einer der wenigen Vulkane weltweit, in dem ein Lavasee brodelt und aus dem deshalb immer Rauch afsteigt. Dennoch werden täglich viele Touren dort hoch angeboten, die auch für Nichtbergsteiger geeignet sind. Der Vulkan ist 2840 m hoch (ca. wie die Zugspitze). Gestartet sind wir bei 1100 m, d.h. es waren 1700 m (Höhenmeter) in nur 5 Stunden zu bewältigen. Habt ihr schonmal versucht 5 Stunden am Stück Treppen zu steigen? So fühlt es sich an ;)

stetiger Rauch aus dem Villarica

Der Aufstieg


Schon zu Beginn sagte der Bergführer: "Ich werde ganz langsam gehen - Schritt für Schritt, denn dann kommt man nicht so schnell außer Atem und muss weniger Pausen machen, weshalb man am Ende schneller oben ist. Haben wir hier Deutsche?" Christoph und ich hoben die Hand. "Deutsche haben immer die Angewohnheit schieben zu wollen, weil es ihnen zu langsam geht." Da hatte er die Erwartungen in mich aber hoch gesetzt. Doch als es dann Berg hoch ging, war es tatsächlich so. Selbst ich, die sonst immer hinter Christoph herhechelt, konnte mich die meiste Zeit sogar noch unterhalten, während es hinauf ging. Nach 4,5 Stunden hatten wir tatsächlich unser Ziel erreicht. Leider durften wir nur 10 min oben bleiben, da die stetig ausströmenden Gase gesundheitsschädlich sind - deshalb auch die Gasmaske. Lava, die 200 m unter uns brodelte, haben wir keine gesehen, da wir nicht so nah an den Abgrund gehen konnten, aber dafür hatten wir eine tolle Aussicht. Wir wussten, dass es der schönste Tag der Woche werden sollte, weshalb wir die Tour auch an diesem Tag gemacht haben. Keine Wolken am Himmel!!!

oben angekommen
ein tiefes Loch


Die Aussicht

Der Abstieg

Der Abstieg erfolgte mit dem Schlitten, dem so genannten "Arschrutscher". Wir zogen die Überhose an, die aus einem Stoff war, dass man damit im Schnee rutschen konnte. Für steile Strecken wurde ohne Arschrutscher gerutscht, da man dann langsamer unterwegs ist. Für die flacheren Strecken kam der Schlitten zum Einsatz. Der Eispickel diente als Bremse. So waren wir in 1,5 Stunden wieder unten am Auto.

Rafting (30.11.2015)


Eine letzte Tagestour stand heute auf dem Plan: Rafting. Wir konnten mal wieder ausschlafen, da es erst 11 Uhr losging. Wieder waren wir zu Acht + 3 Guides. Einer war der Steuermann in unserem 8-er Boot und zwei fuhren mit einem Kayak nebenher. Falls wir kentern sollten, würden uns die Kazakfahrer retten. Auf dem Fluss hatten wir genau die Anweisungen des Steuermanns zu befolgen, die hauptsächlich aus "GO" und "STOP" bestanden. Das Lenken übernahm er. So ging es dann rasant durch Stromschnellen und durch weniger strömende Flussabschnitte. Einmal durften wir sogar baden gehen. Danach mussten wir aber wieder irgendwie ins Boot zurück...
Nach eineinhalb Stunden war die Tour beendet, sowie auch unser Aufenthalt in Pucon.

1 Kommentar:

  1. Wow! Das ist ja alles faszinierend! Ich bin begeistert: sowohl von den heißen Quellen als auch von Eurer Vulkantour! Ihr seht ja beinahe wie die "Vulkanschrats" aus!
    Gibt es zufällig auf dem Teilstück Eures Trips, auf dem wir Euch begleiten werden, ein paar dieser heißen Tümpel?
    Sabine

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