Freitag, 9. September 2016

Endlich Urlaub - Indonesien (27.08.2016-01.09.2016)

Jeder Mensch braucht Urlaub und da wir innerhalb des letzten Jahres noch keinen gemacht hatten, da wir viel zu sehr mit rumreisen beschäftigt waren, sollte es nun nach Indonesien gehen. Vielleicht lächelt ihr jetzt ein wenig, da wir doch in euren Augen die ganze Zeit Urlaub machen. Für uns definiert sich dieser Urlaub so:
- mal längere Zeit an einem Ort bleiben und nicht ständig den Rucksack rumschleppen müssen
- mal nicht so auf's Geld achten
- sich auch mal was Besonderes leisten



Aus diesen Gründen haben wir uns Indonesien ausgesucht, um hier mal 2 Wochen Tauchen zu gehen. Eigentlich wollten wir in Australien öfter Tauchen gehen, aber da es zu teuer war, haben wir dort nur die ganz "besonderen" Tauchgänge gemacht. Von dem "gesparten" Geld können wir nun in Indonesien Tauchen gehen.

Ankunft in Indonesien


Unser erstes Ziel in Indonesien war die Insel Bali und dort der Ort Tulamben. Unser Flugzeug landete nachmittags nach 6 Stunden Flugzeit in Denpasar. Da es nach Tulamben noch weitere 3 Stunden mit einem Taxi gewesen wären, entschieden wir uns zunächst nur nach Kuta, einem Ort nahe am Flughafen, zu fahren. Da wir noch nichts im Voraus gebucht hatten, ließen wir uns einfach im Zentrum vom Taxifahrer rausschmeißen und liefen durch die Straßen auf der Suche nach einem günstigen Hotel. Für mich war es schon ein kleiner Kulturschock: laute, überfüllte Straßen; Temperaturen um die 30°; eine Sprache, die man nicht versteht; ein neues Land - und sogar ein neuer Kontinent. Ich war jedenfalls froh, als wir endlich ein günstiges Hotel gefunden hatten. Den Abend verbrachten wir dann bei einem Kaltgetränk am Strand, der auch total überfüllt voller Touristen war.

erster Abend in Indonesien, im Touristenort Kuta


Tulamben (Bali)


Am nächsten Morgen sah die Welt schon etwas freundlicher aus. Nach dem Frühstück wollten wir uns einen Shuttlebus nach Tulamben suchen. Dieser fuhr aber warum auch immer an diesem Tag nicht, sodass wir mit dem Taxi fahren mussten. Natürlich kann man die Preise nicht mit Deutschland vergleichen. Die 3-stündige Fahrt über die Insel hat gerade mal 40€ gekostet. Als wir in den Großraum Denpasar kamen, waren auf einmal ein paar Straßen gesperrt, denn ausgerechnet an diesem Tag fand ein Marathon statt und der sowieso schon chaotische Verkehr verstärkte sich noch. Unser Taxifahrer kannte aber einen Schleichweg und so fuhren wir, statt immer an der Küste entlang, über die Berge. Die Straßen dort waren sehr kurvig, meist einspurig, teilweise ungeteert und die Fahrt kam uns ewig vor, da man hier nicht schnell fahren konnte. Letztendlich waren wir aber doch nach 3,5 Stunden am Ziel, da, laut Taxifahrer, der Weg wesentlich kürzer war.
Auch hier mussten wir erstmal wieder auf Hotelsuche gehen und fanden ein schnuckeliges Zimmer bei einer immer lächelnden Balinesin. Außerdem mussten wir noch die Tauchausflüge für den nächsten Tag reservieren, was allerdings kein großes Problem war, da es in Tulamben eine Tauchschule neben der anderen gibt.
Nach so viel Urlaubsstress gönnten wir uns abends erstmal eine Massage.
Unsere beiden Tauchgänge waren erst am Nachmittag, sodass wir uns vormittags noch ein wenig ausruhen konnten. Der ersten Tauchgang fand im so genannten "Korallengarten" statt. Hier wurden (absichtlich?) asiatische Figuren und andere Dekorationen versenkt, um so künstliche Riffe entstehen zu lassen. Hier tummelten sich nun haufenweise Fische, die es auf dem sonst sandigen Boden nicht gegeben hätte. Der zweite Tauchgang war an einem Schiffswrack, der USAT Liberty, die dort seit über 50 Jahren im Meer liegt. Es war mein erstes Schiffswrack, da ich mit meinem "Anfängertauchschein" nur 18 m tief Tauchen darf, während Christoph als "Erfahrener" 30 m tief Tauchen dürfte. Die meisten Wracks liegen unter 20 m, sodass ich nicht dort Tauchen dürfte. Die Liberty war direkt vom Strand aus erreichbar und lag 6-30 m unter der Wasseroberfläche. Christoph war vor 10 Jahren schonmal an diesem Schiffswrack, aber er hätte es fast nicht mehr wieder erkannt, da es inzwischen sehr verfallen ist. Ich fand es trotzdem faszinierend und ein paar Rädchen und Schräubchen waren immer noch erkennbar.
Neben den ganzen Fischlein hatte man in Tulamben also auch die Umgebung zu bestaunen.

Hier versuche ich ein Rad des Wracks zu drehen

Sandaale

Padangbai (Bali)


Der nächste Tag war ein Ruhetag. 11 Uhr fuhren wir ganz gemütlich mit einem Shuttlebus nach Padangbai, einem weiteren Tauchgebiet auf Bali. Der Shuttlebus hielt etwas am Rande vom Zentrum, sodass wir uns erst wunderten, wo wir hier wohl gelandet sind. Als wir dann aber die Straße weiter entlang liefen, kamen die ganzen Hotels, Restaurants und Tauchschulen zum Vorschein. Wir suchten uns ein Hotel und organisierten die nächsten 2 Tauchtage. Da wir unbedingt auch einen Tagesausflug nach Nusa Penida machen wollten, was eine längere Bootsfahrt bedeutet, grenzte sich die Anzahl der Tauchschulen schonmal ein. Am Ende landeten wir bei einer deutschen Tauchschule, wo wirklich fast jeder Deutsch sprach.

Der Hafen von Padangbai

Der 1. Tauchgang am nächsten Tag war ein so genannter "Check Dive" (= Trainingstauchgang). Das sind meist einfachere Tauchgänge ohne Strömung usw., damit die Guides sehen, wie gut du dich so machst. Da bot sich doch die "Blaue Lagune", die gleich um die Ecke war, an. Der Boden war ziemlich sandig, hier und da gab es ein paar kleine Fischlein zu sehen, aber zur Eingewöhnung war es schon okay. Der zweite Tauchgang hieß "Fährkanal" und lag tatsächlich unter der Fähre, die nach Gili fährt. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn da so ein riesiges Schiff über dir drüber fährt, was in der einen Stunde 3x vorkam. Wir waren aber tief genug, sodass da genügend Abstand war. Aber man denkt gar nicht, wie laut das ist. Die Fischlein scheint es aber wenig zu stören, denn davon gab es im Fährkanal ziemlich viele. So gegen 14 Uhr waren wir dann fertig. Christoph hatte schon lange mal mit einem Nitrox-Kurs geliebäugelt und da der hier in Indonesien relativ günstig war, hieß es für ihn nachmittags Theorie büffeln und für mich Ausruhen.

EXKURS: Nitrox

Die normalen Tauchflaschen enthalten ganz normale gepresste Atemluft mit 21% Sauerstoff und 79% Stickstoff. Beim Nitrox wird der Sauerstoffgehalt in der Flasche erhöht (auf bis zu 40%). Dadurch kann man länger tauchen gehen. Da Sauerstoff in der Tiefe aber irgendwann giftig wird, sind weitere Dinge zu beachten, die Christoph hoffentlich im Unterricht gelernt hat ;)


Die Blaue Lagune (eigentlich keine richtige Lagune)

..."Ich wär' so gerne Millionär"... - Unser Tauchgeld

Am 2. Tag ging es nach Nusa Penida, denn hier sollte es von August bis Oktober Mondfische zu sehen geben, die sehr selten sind. Leider sagte man uns schon vorher, dass das Wasser momentan 7°C wärmer ist als normalerweise um diese Jahreszeit, sodass die Mondfische nicht aus der Tiefsee an die Oberfläche kommen, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Der erste Tauchgang ging aber zunächst zu einem Manta Point.

EXKURS: Manta Point

Mantas leben normalerweise im tieferen Wasser. Dort setzen sich Parasiten auf ihrer Oberfläche ab. Um die Parasiten loszuwerden, kommen die Mantas in flacheres Wasser, denn hier gibt es kleine Fische, die nur auf die Mantas warten, um ihnen die Parasiten abzufressen. Die kleinen Fische werden satt und die Mantas sauber. Die kleinen Fische leben meist an einem kleinen Riff und die Mantas wissen, wo diese zu finden sind. Das sind die so genannten Manta Points oder "Putzerstationen".

Am Mantapoint habe ich zum ersten Mal richtige Strömung erlebt. Das Problem war: Es war kein normaler Tauchgang, wo man so vor sich hin paddelt, sondern man wartete direkt unterhalb der Putzerstation auf die Mantas... und wartete... und wartete... Durch die Strömung wurde man allerdings richtig hin und her geschaukelt, sodass ich mich etwas unwohl fühlte - wie in einer Waschmaschine. Immerhin gab es viele Mantas zu sehen.



Ein paar Mantabilder

Der 2. Tauchgang lag zwischen zwei Inseln, wo durch die Strömung ein tiefer Kanal gebildet wurde und irgendwo die Mondfische leben. Natürlich gab es auch hier viel Strömung und man kam kaum vorwärts. Leider gab es keine Mondfische. Einmal dachte unser Guide da wäre einer, aber es stellte sich heraus, dass es nur ein Schwarm Fische war, der sich als Mondfisch getarnt hatte.

Wer findet den Schaukelfisch

Gut getarnt. Damit ihr auf den nächsten Bildern nicht suchen müsst, habe ich das Wichtigste eingekreist

Schildkröte

Fangschreckenkrebs (Mantis Shrimp)

???

Somit war der erste Teil (die erste Woche) unseres Urlaubs vorbei. Am nächsten Tag ging es nach Labuan Bajo auf der Insel Flores, die auch zu Indonesien gehört.

Das Flugzeug nach Labuan Bajo

Zufällig hatte Christoph den besten Platz, mit viel Beinfreiheit

1 Kommentar:

  1. Der Witz ist gut: "Urlaub vom Urlaub"! Schön, dass Ihr den in Indonesien verbracht habt, denn da fühlen wir uns ebenfalls sehr wohl. Wenn ich das alles so lese und sehe, ist das wie ein "deja vu" für mich! Da waren wir auch schon: Tulamben, an der Liberty, an der blauen Lagune, in Padangbai ... schööööön und erholsam! Und ganz nebenbei wird man in Indonesien schnell mal zum Millionär:)
    Sabine

    AntwortenLöschen

Bitte hinterlasst einen Namen oder wenigstens ein Synonym wenn ihr was kommentiert. Wir würden nämlich gerne wissen, wer uns da schreibt :)