Sonntag, 4. September 2016

Der Kreis schließt sich

Morgens fuhren wir in die Innenstadt von Adelaide, denn wir wollten zu Biancas Geburtstag in eine Schokoladenfabrik gehen. Die Tour, die wir gebucht hatten war aber erst nachmittags, so dass wir noch ein wenig Zeit hatten und diese damit verbrachten auf den hiesigen Markt zu gehen. So viele leckere und vor allem auch billige, frische Sachen hatten wir schon eeewig nicht mehr gesehen, so dass unser Rucksack, den wir in weiser Voraussicht mitgenommen hatten, schon nach wenigen Minuten prall voll war. Zum Mittag gab es Sushi frisch vom Markt und danach ging es direkt in die Schikoladenfabrik von Haigh's.
Bei einer Führung durch die Fabrik wurde uns der Prozess von der Bohne zur fertigen Schokolade erklärt und wir konnten den Arbeitern auf die Finger schauen, wie sie in Schokolade rumpanschten und die tollsten Kreationen erstellten. Ein paar Kostproben gab es natürlich auch, aber leider viel zu wenig, so dass wir uns danach noch etwas mehr Reiseproviant mitgenommen haben. Nach der Führung setzten wir uns wieder in unser Automobil und fuhren weiter in Richtung Sydney.

Schokolaaaaaaade!!!!

Es hatte die ganze Nacht über durchgeregnet, so dass der Rastplatz, auf dem wir die letzte Nacht verbracht hatten, eine einzige Matschpfütze war. Wir sind zwar extra lange im Auto liegen geblieben, aber als der Regen um 10 Uhr immer noch nicht aufgehört hatte, blieb uns nichts anderes übrig als trotzdem endlich aufzustehen und loszufahren. Eigentlich wollten wir heute in den Mungo Nationalpark, unserem letzten wirklichen Ziel auf unserer Australien Tour, aber die Straßen dorthin sind nicht geteert und für unser Auto deswegen maximal bei gutem Wetter zugänglich. Schade eigentlich, aber wir hätten sowieso keine Lust gehabt, bei diesem Wetter raus zu gehen. Wir fuhren deshalb einfach weiter und übernachteten schließlich auf einem Campingplatz in der Nähe von Oura. Es hat genau noch so lange geregnet, bis wir unsere Sachen umgeräumt, Zähne geputzt und uns hingelegt hatten. Danach war Ruhe.


Auch den nächsten Tag verbrachten wir wieder komplett im Auto. Da uns beiden die kleinen rundlichen Pelzschweinchen (Die Rede ist von den Wombats) sooooo gut gefallen hatten, hatten wir schon vorher beschlossen, dass wir sie unbedingt nochmal besuchen wollten. Zumal der Campingplatz, auf dem wir ja schon mal waren, direkt auf unserem Weg lag. Wir kamen diesmal sogar zimlich früh an, so dass die Wombats noch in ihren Höhlen hockten und wir warten mussten, bis wir die ersten sahen. Es schienen uns zwar weniger als beim letzten Mal zu sein, aber trotzdem hat sich der Ausflug auch diesmal gelohnt. Etwas abseits vom Campingplatz saßen die Wombtas sogar direkt neben den Kangurus.



Diesem Blick kann man doch nicht widerstehen, oder?

Blinder Passagier an Bord!

Sydney

Am nächsten Tag kamen wir schon früh in Sydney an und waren leicht geschockt, da hier selbst der Campingplatz 42 Dollar gekostet hat. Jetzt hieß es, das Auto möglichst schnell und gut loszuwerden. Wir hatten unsere Erwartungen, was wir noch für das Auto bekommen werden, schon ziemlich runtergeschraubt, da wir irgendwo in den letzten Tagen noch einen weiteren Steinschlag (bei dem sogar ein Stück Scheibe rausgebrochen ist) im Sichtfeld des Fahrers abbekommen hatten. Außerdem ist das Fernlicht in der Nacht davor kaputt gegangen. Guter Dinge fuhren wir trotzdem in den Stadtteil Kings Cross, in dem sich alle Backpacker Hostels und auch ein Backpacker Automarkt befinden. Zuerst gingen wir zum Backpacker Automarkt. Dort standen allerdings nur zwei traurige Autos rum. In einem davon saßen zwei Mädels aus Deutschland, die wir fragten, wie es denn so läuft. Die Armen saßen seit einer Woche jeden Tag hier in ihrem Auto, hatten aber erst ein oder zwei Interessenten in der gesamten Woche. Eine traurige Bilanz, so dass wir uns entschieden, gar nicht erst hier her zu kommen, zumal das Ganze noch 100$ gekostet hätte.

Als nächstes gingen wir zu einem Internetladen und erstellten einen Flyer, den wir danach auf einer mehrstündigen Tour durch die Stadt in allen möglichen Hostels verteilten. Wir erfuhren aber auch gleich von einem Hostelangestellten, dass wir noch gut einen Monat zu früh dran waren um unser Auto zu verkaufen. Die Backpacker Saison hat nämlich noch nicht richtig begonnen. Unser Auto stand nun auch schon fast eine Woche im Internet, ohne dass sich irgendjemand gemeldet hat. Betrübt fuhren wir wieder zu unserem Campingplatz zurück und überlegten uns schon mal einen Alternativplan.

Tags drauf fuhren wir zu Autohändlern um mal zu schauen, was die noch für unser Auto bieten. Für das Auto von den beiden Mädels hatten sie nur 100$ geboten. Man muss aber sagen, dass es, im Gegensatz zu unserem, schon ziemlich mitgenommen aussah. Erst hatten wir kein richtiges Glück, denn den meisten Händlern war das Auto zu alt oder es hatte zu viele Kilometer. Schließlich fanden wir aber einen, der Interesse hatte. Als er uns schließlich 900$ bot, mussten wir uns kurz beschprechen, aber sagten dann doch zu und vereinbarten, das Auto am nächsten Tag zu verkaufen.

In der letzten Nacht in unserem Auto und Eigenheim für die letzten zwei Monate zugleich, waren wir beide doch ein bisschen wehmütig. Aber es half alles nichts. Tags drauf fuhren wir in ein Hostel und danach weiter zum Händler und verkauften das Auto für die besprochenen 900$. Wir hielten die ganze Zeit den Atem an, da er bisher noch nicht bemerkt zu haben schien, dass mehrere Steinschläge in der Scheibe sind. Der Regen an diesem Tag kam uns mal zu Gute, da man sie so eh kaum gesehen hat. Am Ende hat er uns sogar noch zur Bahnhaltestelle gefahren.

Allnächtlicher Besucher in der Campküche (der sogar den Toaseter ausgeleckt hat!)

Wir vermissen unser Auto zwar schon etwas, aber da wir es jetzt so schnell losgeworden sind, können wir Australien auch endlich schnell verlassen. Wir haben nämlich nichts mehr so richtig zu tun und jeder Tag den wir hier rumsitzen kostet uns auch fast drei mal so viel wie in Asien. Wir hatten das Auto für 2800$ gekauft. Nichts reingesteckt und am Ende noch 900$ dafür bekommen. Zum Vergleich: Wir hatten von ein paar Jungs erfahren, dass sie für ihren Campervan für 21 Tage 2100$ bezahlt haben. Und wir waren gut doppelt so lange unterwegs. Zudem muss man bei den Mietautos Scheiben und Räder selber bezahlen wenn die kaputt gehen, so dass wir dann noch eine Scheibe hätten zahlen müssen.

Die letzten Tage in Australien

Unsere letzten Tage in Australien verbrachten wir wie gesagt in einem Hostel, in dem wir jeden Tag die Betten bzw. Zimmer wechseln mussten und nur eine Nacht im gleichen Raum schlafen konnten. Aber sei's drum. Bei unserem ersten Besuch in Sydney hatten wir ja nur das Pflichtprogramm absolviert so dass wir jetzt, da wir noch 2 Tage bis zu unsrem Abflug Zeit hatten, die Kür nachholen konnten.

Los ging es mit einem tollen Essen auf dem Fischmarkt in Sydney auf dem es so viele Sachen zu essen gab, dass man sich kaum entscheiden konnte. Danach kauften wir uns ein Ticket für 5 Attraktionen: unter anderem zwei Sea Life Center, ein Zoo und Madame Toussauds.

Lecker oder?

Zuerst besuchten wir Madame Toussauds, von dem wir wirklich überrascht waren, da wir es uns beide nicht so interaktiv vorgestellt hätten. Man konnte mit allen Figuren Fotos machen und sich teilweise auch verkleiden etc. Zuerst unbeanbsichtigt, habe ich dort die Leute erschreckt, die mich für eine Wachsfigur gehalten haben. Das einzig dumme an Madame Toussauds Sydney war nur, dass wir viele von den lokalen Figuren nicht kannten und somit nicht so viel damit anfangen konnten.

Bianca mit ... äh ja? Mit wem eigentlich?

Echt und Wachsfigur kann man kaum unterscheiden!

Bei der Herz-OP

Hier bringe ich mal eben noch E.T. nach Hause...

Als nächstes gingen wir ins Sea Life. Im Vergleich zu anderen Vertretern seiner Art ist das in Sydney riesig. Unter anderem gibt es dort eine Art schwimmende Plattform deren Becken im Meer sind und in dem sich jede Menge Haie und Rochen tummeln. Mein absolutes Highlight waren aber die Dugongs (Seekühe), von denen ich schon immer mal eins sehen wollte.

Der Star an der Salatbar

Am nächsten Tag buchten wir uns eine Hafenrundfahrt und verbrachten die 2 Stunden Wartezeit auf das Boot im Zoo. Was die Tiersichtungen angeht können wir uns ja nun wirklich nicht beschweren, hatten wir doch eigentlich fast alles in freier Wildbahn gesehen, was wir sehen wollten. Einzig ein Tierchen "fehlten" uns noch: ein Echidna. Wer das vorher noch nie gehört hat, ist nicht schlimm. Wir kannten es auch noch nicht. Am besten stellt man es sich vor, wie einen Igel mit einem platten, langen Schnabel. Außerdem gab es auch noch einen Tasmanischen Teufel zu sehen, aber bis nach Tazzy, haben wir es ja leider eh nicht mehr geschafft.

Ein Echidna

Die Skyline von Sydney

Wieder draußen aus dem Zoo, machten wir mit dem Boot noch eine Hafenrundfahrt und stiegen auf einer der Inseln vor Sydney aus um noch ein anderes SeaLife zu besuchen. Abends mussten wir dann seit langem mal wieder unsere Rucksäcke richtig packen und alles für den bevorstehenden Flug vorbereiten. Einen Shuttlebus zum Flughafen hatten wir uns auch bereits gebucht, so dass unserem Abflug nun nichts mehr im Wege stand.

Bye, bye Australien

Bereits gegen 6 Uhr sollten wir am nächsten Tag von unserem Bus vorm Hostel abgeholt werden. Nur leider kam keiner... Nachdem wir zehn Minuten gewartet hatten, wurden wir langsam ungeduldig und riefen nochmal bei der Busfirma an, konnten aber niemanden erreichen. Da der Bus aber alle 30 Minuten fuhr, nahmen wir einfach den nächsten und kamen so trotzdem noch rechtzeitig auf dem Flughafen an.

Als wir noch am Uluru waren, waren wir bei dem Gedanken Australien bald zu verlassen zwar etwas wehmütig, aber nach der Zeit in Sydney hat sich das recht schnell geändert. Wir waren froh, dass wir jetzt endlich weiter können und vorallem Sydney hinter uns lassen konnten. Außerdem waren wir in Gedanken schon bei unserem wohlverdienten Urlaub auf Bali.

1 Kommentar:

  1. Fotos und Kommentare aus dem Wachsfigurenkabinett sind einfach Spitze! ... und schnell noch E.T. nach Hause gebracht, während Bianca bei der Herz-OP ist!
    Dass Ihr Euch keinen Wombat mitnehmt, grenzt fast schon an ein Wunder oder wahrscheinlich an den Platzmangel im Rucksack:)
    Ach ja - und dann habe ich wieder was dazugelernt: "Echidna"!
    Sabine

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