Freitag, 5. August 2016

Ein letztes Mal "Gen Norden" (27.07.2016-04.08.2016)

Nun sind wir in Townsville angekommen. Da wir noch durch's Outback fahren wollen und der Highway von hier abgeht, werden wir nochmal hierher zurück kommen. Das bedeutet auch: Alles, was wir jetzt nach Norden fahren, fahren wir auch wieder zurück. Unser nördlichstes Ziel soll das 500 km entfernte Cape Tribulation sein. Hier ist dann auch Ende mit geteerter Straße und somit auch Schluss für unser Auto. Es gäbe noch ein paar nördlichere Orte auf der Cape York Peninsula, die über eine andere geteerte Straße erreichbar wären (weitere 200 km), aber dort lohnt es sich für uns nicht mehr hinzufahren.


Townsville


In Townsville wollten wir nur einen kurzen Zwischenstopp machen, da es von hier aus mit der Fähre nach Magnetic Island ging, eine der wenigen bewohnten Inseln im Great Barrier Reef (2000 Einwohner). Da es aber erst für abends ein Sonderangebot für die Fähre gab, mussten wir noch den ganzen Tag in Townsville bleiben. Zuerst machten wir einen Spaziergang an der Strandpromenade, gingen dann für unseren Inselaufenthalt einkaufen und fuhren am Ende auf einen kleinen Hügel, bevor unsere Fähre dann 18 Uhr abfuhr. Somit kamen wir erst im Dunkeln auf der Insel an, aber da wir unsere Unterkunft auch schon über die Touristeninformation in Townsville gebucht hatten, konnten wir auf direktem Wege zum Campingplatz.

Aussicht über Townsville, im Hintergrund Magnetic Island

"Bloody" auf der Fähre

Magnetic Island


Den ersten Tag verbrachten wir mal wieder mit faulenzen, also Angeln, am Strand liegen, lesen, ... und auch der 2. Tag sah nicht wirklich anders aus. Eigentlich wollten wir für ein paar Stunden ein Kajak mieten, aber die Herrschaften wären nur telefonisch erreichbar gewesen und das war uns irgendwie zu viel Aufwand. Außerdem wollten wir Schnorcheln gehen, aber der Strand sah nicht wirklich nach Schnorcheln aus, also ließen wir das auch. Immerhin ging es abends noch zur Rock Wallaby Fütterung. Wallabies sind Zwergkängurus und diese "wilden" Tierchen sind inzwischen so zahm, dass sie einem aus der Hand fressen und man gute Fotos machen kann.
Am dritten und letzten Tag machten wir zuerst einen Ausflug zu den "Forts" (="Festung"). Gemeint ist damit ein alter Militärstützpunkt, der auf einem Hügel liegt, von wo aus man schöne Aussichten über die Insel hat. Auf dem Weg dorthin gab es auch ein paar Koalas zu sehen. Auf dem Boden waren netterweise von anderen Touristen bereits Pfeile gelegt worden, die auf den jeweiligen Baum mit dem Koala zeigten. Man musste also nicht mal selbst suchen.
Nach der kleinen Wanderung versuchten wir es noch einmal mit Schnorcheln an einem anderen Strand. Da gerade Ebbe war, konnte man auch ein Riff und ein paar Schnorchler erkennen. Also auf ins kalte Wasser und los. Allerdings war die Sicht sehr schlecht. Es gab zwar ein paar Korallen und Fische zu sehen, aber Farben konnte man nur erahnen. Bevor die Fähre abfuhr, gingen wir noch einmal bei den Wallabies vorbei. Diesmal hatten wir sogar extra Futter für sie gekauft. Allerdings hatte vor uns jemand ganze Ladungen an Essen abgelegt, sodass die Wallabies satt waren und unser Essen nicht wollten. Also ging es mit der Fähre wieder zurück nach Townsville und noch ein bisschen weiter auf einen kostenlosen Campingplatz.

"Bloody" auf Magnetic Island

Diese kleinen Possums waren auch immer beim Abendessen dabei

Strand auf Magnetic Island

über Magnetic Island

Aussicht vom Militärstützpunkt
alter Militärstützpunkt

Koala

bei der Wallaby-Fütterung

Paluma Nationalpark und Girrinbun Nationalpark


Das erste Ziel am nächsten Tag war der Paluma Nationalpark, ein Park, in dem es natürliche Badepools in einem Fluss gibt und ein beliebtes Ziel für Townsville-Einwohner. Da wir recht früh dort waren und zuerst zu einem etwas abgelegeneren "Steinpool" gingen, waren wir dort ganz allein. Es gab tatsächlich richtige "Steinrutschen", also ausgespülte große Felsen, wo das Wasser durchfließt und man richtig wie in einer Wasserrutsche rutschen kann.
Danach gingen wir noch zu einem anderen natürlichen Pool. Dieser lag aber direkt an einem Campingplatz und einem Picknickbereich, sodass hier wesentlich mehr Leute waren. Dieser Pool war aber auch etwas tiefer, sodass man richtig schwimmen konnte. Schon als wir dort ankamen, sahen wir ein paar Fische im Wasser und so holten wir gleich unser Schnorchelzeug aus dem Auto und schnorchelten. Außer den Fischen gab es noch ein paar Aale zu sehen und später, als wir schon wieder aus dem Wasser waren, erschienen sogar noch ein paar Süßwasserschildkröten. Zum Mittag wurde es uns dann langsam zu voll und so fuhren wir weiter in den nächsten Nationalpark.

unser Swimmingpool...

... mit Wasserrutsche

so klares Wasser zum Schnorcheln

Im Girrinbun Nationalpark besuchten wir zuerst den "Wallaman Fall", den längsten, durchgehenden Wasserfall Australiens. Danach ging es auf einen nahe gelegenen Campingplatz im Park, von dem aus man Schnabeltiere sehen konnte. Diesmal hatten wir aber kein Glück.

der längste, einstufige Wasserfall Australiens (268m)

so ähnliche Aussichten hatten wir schon öfter

Ingham Wetlands, Cairns, Port Douglas


Morgens ging es früh los, denn eine Stunde vom Nationalpark entfernt gab es einen kleinen Rundwanderweg, bei dem man in der Dämmerung Wallabies sichten konnte. Wir waren zwar "erst" 8 Uhr dort, aber die Wallabies waren zum Glück auch noch da. Auf der 4 km Wanderung durch das Sumpfgebiet sahen wir auch das erste mal Warnschilder vor Krokodilen. Wir hatten schon in unserem Reiseführer gelesen, dass man im nördlichen Australien Baden im Meer, in Flüssen, Bächen, Seen, usw. aufgrund von Krokodilen vergessen kann. So schön die Strände auch sein mögen, baden ist vorbei :(

Was guckst du?




im Sumpfgebiet
Nach diesem kleinen 4 km Morgenspaziergang ging es weiter nach Cairns - hier ist für die meisten Kurzzeiturlauber die Fahrt vorbei und es geht wieder nach Hause - nicht aber für uns.
In Cairns informierten wir uns über Tauchausflüge und einen weiteren Inselbesuch, kamen aber zu dem Entschluss, dass wir lieber woanders tauchen gehen und dass wir auch erstmal genug von Inselchen haben. So fuhren wir am nächsten Tag unverrichteter Dinge weiter zu den "Crystal Creeks". Dieser Fluss ist ein beliebtes Ausflugsziel bei den Cairnsern, da man hier ganz "krokodilfrei" baden kann. Als wir dort ankamen, fanden wir den Badeort aber nicht sooo toll, als dass wir darin baden wollten, also fuhren wir weiter nach Port Douglas. Bei der Touri-Info buchten wir einen Tauchausflug, allerdings war erst in 4 Tagen wieder was frei, sodass wir erstmal weiter Richtung Norden, nach Daintree, fuhren.

der Badepool

Daintree Village


Eigentlich wollten wir hier nur einen kleinen Zwischenstopp machen, denn das einzige, was man in diesem 146-Einwohner-Örtchen machen kann, ist eine einstündige Bootstour um Krokodile zu sichten. Als wir dort ankamen, gefiel uns dieses kleine, idyllische Örtchen am Fluss, das eher wie eine verlassene Westernstadt im Regenwald wirkte, so sehr, dass wir spontan noch eine weitere Nacht blieben. Als Christoph abends angeln war, sahen wir auf der gegenüber liegenden Seite auch gleich ein riesiges Krokodil liegen.
Am nächsten Morgen machten wir dann die Krokodil-Bootstour. Da gerade Flut war (ja, in diesem Fluss gibt es tatsächlich Ebbe und Flut und zwar nicht zu knapp), sahen wir nur 2 Krokodile und die nichtmal richtig gut, außerdem ein paar Baumschlangen und Vögel. Nach der Bootstour waren wir ziemlich enttäuscht. Das gute an der Agentur war: man zahlte nicht nur für eine Bootstour, sondern man konnte bis zu einer Woche jede Bootstour mitmachen, sooft man wollte, solange Plätze frei waren. Also machten wir am Nachmittag bei Ebbe eine weitere Bootstour. Da die Agentur einen zweiten Bootssteg hatte, versuchten wir es dort. Auf dem Boot waren wir gerade mal zu viert (morgens waren es 20 Leute). Auf dieser Tour sahen wir 3 Krokodile, der größte 3,8m, und der war richtig gut zu sehen. Außerdem fuhren wir durch einen schmaleren Bach, wo es überall von frisch geschlüpften, etwa 1 Monat alten, Krokodilchen wimmelte. Die zweite Tour hatte sich also wirklich gelohnt.

auf der Krokodiltour

weitere Bilder aus Daintree

Cape Tribulation


Morgens ging es mit einer Kabelfähre über den Fluss, der einzige Zugang zum Cape Tribulation. Von der Fähre bis zum Ziel waren es 40 km. Unterwegs gab es verschiedene Aussichtspunkte, Wanderwege und Strände zu erkunden. Auf einem 2,7km langen Rundweg durch den Regenwald, der zunächst etwas langweilig wirkte, stand auf einmal ein Cassowary mit mehreren Jungtieren vor uns. Diese Straußenvögel sind sehr selten, sodass wir nie geglaubt hätten einen zu sehen (außer im Zoo). Diese Tiere sind aber auch nicht ganz ungefährlich, wenn sie sich bedroht fühlen und auf dich losgehen. Also ruhig bleiben, Fotos machen und warten bis sie weiter gezogen sind. Das war wirklich die größte Überraschung an diesem Tag :)
Am Cape Tribulation angekommen kam bei mir schon etwas Wehmut auf. Hier ist nun also unsere Fahrt nach Norden beendet. Ab jetzt heißt es, den Rückweg anzutreten. Aber eigentlich kein Grund zur Sorge, denn genau genommen ist gerade mal 2/3 unserer australischen Reisezeit vorbei und erst die Hälfte unserer Fahrstrecke. Nachdem wir uns nun langsam von der Ostküste verabschieden, steht aber noch das Outback als weiteres Highlight vor uns.

Aussicht auf dem Weg zum Cape Tribulation

am Strand

vor diesem hier muss man sich nicht fürchten

im Regenwald

ein Cassowary mit Jungtieren

wieder im Regenwald

Mangroven

Das Cape Tribulation

Das ist der Baum an dem wir umdrehten und unsere Reise nach Norden beendeten
ab jetzt heißt es wieder zurück

Kleine Zwischenbilanz


Laut GoogleMaps sind es von Melbourne bis zum Cape Tribulation 3600 km, die in 43 Stunden Fahrzeit zu bewältigen sind. Wir machten ein paar "kleine" Umwege, sodass wir inzwischen 6300km mit unserem Auto verzeichnen können und das in 41 Tagen.

3 Kommentare:

  1. ... schöne Gegend ! ... bin schon manchmal neidisch. Gruß Ka.

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  2. ... ich auch, aber wir "gönnen" Euch diese Erlebnisse natürlich von ganzem Herzen - Ihr seid doch unsere lieben "Kinder":)
    Tolles Abschlussfoto! Ihr habt immer geniale Ideen!
    Sabine

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  3. ES ist schön,daß ihr es immer noch genießen könnt...die schöne Landschaft...die Tierchens und überhaupt...
    LG an euch

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