Dienstag, 26. Juli 2016

Queensland, von Byron Bay nach Noosa (11.07.2016-18.07.2016)

Byron Bay war unsere letzte Station in New South Wales. Heute sollte es nach Queensland gehen, dem "Sunshine State". Bisher waren wir relativ zügig unterwegs, was am Wetter und den Temperaturen lag. Ab jetzt wollen wir uns mehr Zeit für unsere Ausflüge nehmen, da bei schönem Wetter alles mehr Spaß macht.
Bevor wir die "Grenze" überfuhren, gingen wir in eine Touristeninformation. Als nächstes gab es nämlich 2 Nationalparks, von denen wir aber nur einen machen wollten, da wir bereits festgestellt hatten, dass sich landschaftlich nicht viel verändert. Der nette Herr von der Touri-Info war ein ausgewanderter Deutscher, genauer gesagt: Schwabe, der sich so sehr freute mal wieder deutsch zu reden, dass er uns nicht nur über die Nationalparks, sondern auch über ganz Queensland informierte. Das dauerte ca. 30 Minuten. Mit einem Haufen Info-Material verließen wir die Touri-Info und konnten endlich Richtung Nationalpark fahren.


Springbrook NP


Wir entschieden uns für den Springbrook National Park, da dieser mit dem Auto einfacher zu erreichen war. Der erste Stopp war eine kleine 1 km Wanderung zur Eingewöhnung. Dann ging es zum "Best of all Lookouts" (der heißt wirklich so), aber aufgrund des Nebels war mal wieder nicht so viel zu sehen. Es folgten 2 weitere Wanderungen à 4 km und dann war der Tag auch schon wieder rum.






Mal wieder ein etwas grauer Tag

Weiterfahrt nach Noosa


Noch am selben Abend wollten wir zu unserem nächsten, 250km entfernten Ziel "Noosa" fahren. Dazwischen lag allerdings ein großes Problem mit über 2 Millionen Einwohnern: Brisbane. Wie wir doch Großstädte... nicht mögen. Außerdem wimmelt es dort von Mautstraßen, die auch hier nicht bar bezahlt werden können, sondern nur über ein elektronisches System. Brisbane großräumig zu umfahren ging aber auch nicht oder hätte zu viel Zeit und km gebraucht. Während Christoph also auf das "große Problem" zusteuerte, suchte ich im Internet nach einer Mautlösung. Schön, dass wir hier mobiles Internet haben ;)
Am Ende konnten wir eine Art "Touristenaccount" erstellen. An den Mautstellen wird das Kennzeichen gescannt und darüber abgerechnet. So konnten wir ganz gemütlich auf dem Highway durch Brisbane fahren. Nachdem wir Brisbane hinter uns hatten, suchten wir einen günstigen Campingplatz, auch wieder ein Showground, also eine Pferderennbahn. Die Rezeption hatte zwar schon geschlossen, aber es gab einen After-Hour Check-In auf Vertrauensbasis und so packten wir die 15$ in einen Umschlag und fuhren auf's Gelände.
Exkurs: "Showground": Bei unseren Fahrten kommen wir immer wieder an günstigen Campingplätzen vorbei, die als "Showground Camping" bezeichnet werden. Diese befinden sich meist neben einer Pferdearena oder einem Sportplatz. Wenn keine Veranstaltungen sind, werden die Flächen anscheinend als Campingplatz genutzt.

Glass House Mountains und Noosa National Park


Auf dem Weg nach Noosa gab es noch den Glass House Mountains Nationalpark, dessen Berge aus vulkanischem Gestein sind und James Cook im Jahr 1770 an Glasschmelzöfen erinnterte. Daher der Name. Eigentlich wollten wir auch hier wandern gehen, aber die Landschaft erinnerte uns sehr an den vorherigen Tag im Springbrook NP, sodass wir es bei einer Fahrt zu einem Ausichtspunkt beließen und direkt nach Noosa weiterfuhren. Hier suchten wir uns ein Hostel und gingen nachmittags in den Noosa Nationalpark - ein kleiner Park, der von der Stadt zu Fuß zu erreichen ist. Bei einem einstündigen Wanderweg an der Küste entlang sollte es Wale, Delfine und Koalas zu sehen geben. Die Wale und Delfine ließen sich natürlich mal wieder nicht blicken, aber immerhin entdeckten wir einen Koala. Am Ende gab es einen wunderschönen Sonnenuntergang.

Die Glass House Mountains

Noosa Nationalpark

Wer stört?


abends gab's ein wunderschönes Farbenspiel

Eumundi und Beerding Point


Zweimal die Woche findet in Eumundi ein Markt statt, bei dem es allerlei Handwerkskunst, Musik, Künstler und Essen gibt. Obwohl eine riesige Fläche an Parkplätzen zur Verfügung stand, reichten diese nicht. Es müssen 200 oder mehr Autos dort gewesen sein. Bei unserem Rundgang über den Markt fanden wir "Deutsche Brezel". Die mussten wir testen und ja, sie schmeckten tatsächlich wie bei uns. Ansonsten war es mehr gucken als kaufen, da wir eigentlich nichts brauchten. Nach dem Mittag ging es nach Beerding Point, dem Ausgangspunkt für Touren in die Australischen Everglades. Die heißen tatsächlich so und sind angeblich mit denen in Florida die einzigen weltweit. Da es sich um ein Flusssystem handelt, erkundet man es am besten mit einem Boot. Wir entschieden uns für eine 2-tägige Kajaktour mit Zeltübernachtung, da wir dann auch in die etwas ebgelegeneren Gebiete kommen.

endlich wieder Brezel

Everglades Australien


Morgens ging es von der Agentur zum 5 km entfernten See und nach einer kurzen Einweisung ging es auch schon los. Der schwierigste Teil kam gleich zu Anfang, denn aufgrund des starken Windes gab es auf dem See einige Wellen zu überwinden. Nach 1,5 Stunden waren wir dann in den eigentlichen Everglades angekommen. Obwohl es sich um Flüsse handelt, ist die Strömung so schwach, dass man sie kaum merkt. Nach 19 km Paddeln hatten wir unseren Campingplatz erreicht. Damit war der Tag aber noch nicht zu Ende. Es stand noch eine 12km Wanderung (inkl. Rückweg) zum "Cooloola Sandpatch" an. Diese riesige Sandüne ist die größte Australiens und schon aus größerer Entfernung zu sehen. Sie besteht tatsächlich aus Sandstrand, obwohl das Meer über 20 km entfernt liegt. Als wir zurück am Campingplatz waren, wurde es gerade dunkel und Zeit zu schlafen.
Die ganze Nacht hatte es durchgeregnet, doch pünktlich als wir aufstehen wollten, hörte es auf. Gemütlich machten wir uns auf den Rückweg, der derselbe war die der Hinweg, nur dass wir heute Gegenwind hatten und die Arme etwas lahm vom Vortag waren. Wir hatten aber genug Zeit eingeplant, sodass wir trotzdem schon 1,5 Stunden früher als vereinbart zurück waren. Ein paar andere Tagestouristen waren auch schon zurück und riefen bei der Agentur an, sodass wir dann auch schon früher abgeholt wurden. So konnten wir gleich weiter nach Hervey Bay fahren.




in den Everglades


leider gab's kein Abendessen :(


die Sanddüne

Hervey Bay


Hervey Bay ist der Ausgangspunkt für Touren nach Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt und die einzige, wo Regenwald auf Sand wächst UND: ein Must-Do in Autralien. Da wir am Tag zuvor recht spät in Hervey Bay ankamen, war keine Zeit mehr etwas zu organisieren und am heutigen Tag regnete es die ganze Zeit. Da wir außer der Organisation unserer Tour nichts weiter zu tun hatten, gingen wir dennoch die 5 km vom Campingplatz zu Touristeninformation und sammelten noch ein paar Geocaches ein. Nach dem Besuch in der Touri-Info waren wir aber auch nicht schlauer als vorher.
Unser Traumausflug war: eine 2-Tagestour mit einem gemieteten Allradauto auf der Sandinsel herum zu fahren. Kosten 300€ pro Person. Das war uns dann doch zu teuer. Billigere Alternativen gab es schon ab 200€, waren aber nicht sofort, sondern erst in ein paar Tagen verfügbar. Um die Insel zu Fuß zu erkunden - das wäre die billigste Variante - war sie einfach zu groß. Der Dauerregen drückte die Stimmung und so kamen wir an diesem Tag zu keiner Entscheidung.
Am nächsten Tag regnete es zwar immer noch die ganze Zeit, aber wir hatten uns nun endlich für eine Tagestour (für nur 120€) entschieden. Allerdings erst für den morgigen Tag, da das Wetter dann wieder besser werden sollte, hier ist wohl doch nicht immer "Sunshine State". Also mussten wir auch diesen Tag noch rumkriegen. Wir gingen in eine Shopping Mall und vertrödelten den Nachmittag auf dem Campingplatz. Glücklicherweise hatte der Campingplatz sogar einen Aufenthaltsraum, in dem man im Trockenen saß.

ein verregnetes Wochenende in Hervey Bay

Fraser Island


Morgens wurden wir von einem Bus am Campingplatz abgeholt. Dann holten wir noch ein paar andere Touristen ab und führen zur Fähre, die dann 40 min is nach Fraser Island brauchte. Dort wurden die Passagiere auf verschiedene Allrad-Busse verladen und schon ging es über die sandige, mit Regenwald bewachsene Insel. Erstes Ziel war der Mackenzie Lake, an dem natürlich jetzt alle Busse eintrafen und ca. 200 Touristen zum Wasser liefen. Man konnte auch baden gehen, aber das Wasser war ganz schön kalt und so blieben wir am Ufer und sahen den anderen zu. Nächstes Ziel war das Zentrum der Insel mit einer kleinen Regenwaldwanderung, bei der alle 40 Buspassagiere dem Busfahrer hinterherliefen, der auch gleichzeitig der Guide war. Schon war es Mittag und alle Touristen versammelten sich in einem Restaurant beim Buffetessen, bevor es endlich zum Strand ging. In Australien gibt es übrigens viele Strände, die man mit Allradautos befahren darf, so auch die Ostküste von Fraser Island. Der Busfahrer erklärte uns, dass es ein richtiger Highway ist mit Geschiwndigkeitsbeschränkungen und dass in der Hochsaison sogar geblitzt wird. Am Strand gab es verschiedene Stopps. z.B. bei einem Schiffswrack und einem Bach, in dem man wieder Baden konnte. Danach ging es auch schon wieder Richtung Fähre. Bei jedem Stopp durfte übrigens jemand Freiwilliges vorne sitzen, um die Allradtour besser genießen zu können. Da es aber nicht so viele Freiwillige gab, saßen Christoph und ich einmal am Strand vorne und ich dann nochmal im Regenwald, wo man so richtig durchgeschaukelt wurde. Während der Fährrückfahrt hatten wir dann noch einen super Sonnenuntergang, bevor wir wieder am Campingplatz abgeladen wurden. Eigentlich wollten wir noch am selben Abend weiter fahren, aber irgendwie waren wir dann doch nach der 12 Stunden Tour geschafft, sodass wir noch eine Nacht blieben.

klares Wasser am Lake Mackenzie


im Regenwald


unser Allradbus

Seeschlange


Schiffswrack

nun ist der Tag schon fast vorbei...

...wieder mit einem schönen Sonnenuntergang

1 Kommentar:

  1. Hallihallo, das sind wieder geniale Fotos und eine tolle Reisebeschreibung! Da fällt es einem schwer, etwas herauszupicken. Doch, mir fällt was ein: Die Brezel! Ist ein bisschen wie im Schwabenländle:)
    Sabine

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