Montag, 25. Juli 2016

Nach Queensland

Das erste Ziel mit unserem frisch angemeldeten Kfz waren die Blue Mountains, ganz in der Nähe von Sydney. Wie des öfteren in Australien haben wir einen "Scenic Drive" gemacht. Was soviel heißt, wie mit dem Auto durch eine ansprechende Landschaft fahren und immer mal wieder an besonderen Aussichtspunkten anhalten.




Zu den blauen Bergen fahren wir...


Erster Stopp waren die Wentworth Falls, bei denen wir einen kurzen Wanderweg gemacht haben. Uns kommen alle Wasserfälle in Australien ziemlich ähnlich vor und auch dieser hier hat da keine Ausnahme gemacht. Zweiter Stopp: die Three Sisters, eine berühmte Felsformation (3 Felsnadeln) mit großartigem Ausblick übers Land. Man konnte sogar bis an die erste "Schwester" ranlaufen, was wir auch taten. Der dritte und letzter Stopp war an Govetts Leap, wo es nochmal einen ähnlich spektakulären Ausblick wie bei den Three Sisters gab.




Impressionen von den Blue Mountains

Eigentlich wollten wir das beschriebene Programm in zwei Tagen machen. Allerdings waren wir schneller als geadacht, sodass wir noch weiter bis Newcastle fuhren. Um nicht den langen Weg außenrum nehmen zu müssen, entschieden wir uns für eine vermeintliche Abkürzung. Die Straßen wurden allerdings immer schmaler und düsterer und irgendwann standen wir auch noch vor einer Fähre. Wir hatten schon den Verdacht, dass wir jetzt alles wieder zurück fahren müssten, aber die Fähre war noch in Betrieb und sogar kostenlos! Trotzdem kamen wir erst relativ spät in Newcastle an und übernachteten beim örtlichen Showground (meistens eine Pferderennbahn und/oder Veranstaltungsgelände).



Die Three Sisters

Newcastle

Am nächsten Tag begaben wir uns zum Blackbutt Reserve, von dem wir eigentlich dachten, dass es eine Art Park wäre. Das ganze stellte sich aber als gratis Zoo mit heimischen Tieren heraus. Neben Koalas, Kängurus, Wombats und Vögeln gab es noch Emus und allerlei anderes Getier zu bestaunen. Am Ende machten wir noch eine kleine Runde durch den angeschlossenen Park und fuhren dann weiter zum Myall Lakes National Park.

In den eigentlichen Nationalpark zu gelangen wäre etwas aufwendiger gewesen, sodass wir uns mit einem kleinen Ausflug etwas außerhalb begnügten. Immer am Strand entlang ging es bei stürmischem Wind auf einen kleinen Berg, der auf einer Halbinsel liegt. Trotz des nicht ganz so guten Wetters, war die Aussicht von oben gigantisch und den Weg wert. Zurück ging es wieder auf dem gleichen Weg, wo wir diesmal nicht wie in Peru von Hunden, sondern von einem Truthahn verfolgt wurden. Wir haben uns irgendwann an die Seite gestellt und er ist friedlich an uns vorbei gegangen und auch weiter den Weg entlang. Hier trafen wir zum ersten mal auf diese aufdringlichen Tierchen, aber in den nächsten Tagen haben wir sie überall wieder gesehen. Als wir den Strand wieder zurück liefen, blies uns der Wind direkt ins Gesicht, was mit dem ganzen Sand ziemlich unangenehm war, aber auch diese Tortur war irgendwann überstanden und wir fuhren weiter nach Port Macquarie.


Aussicht am Ende unserer Tour

Wer verfolgt hier wen?

Hier wollten wir eigentlich auf einem gratis Campingplatz übernachten. Unser Navi wollte uns aber mitten durch den Wald führen und irgendwann wurden uns die Schlaglöcher zu groß, sodass wir wieder umgedreht sind. Da wir nun nicht mehr so richtig wussten wohin, machten wir uns auf die Suche nach einer anderen Übernachtungsmöglichkeit. Am ersten Campingplatz wurden wir abgewiesen und alle anderen hatten sowieso schon geschlossen. Blieben also nur noch Hostels übrig. Aber auch hier war am ersten Hostel niemand und wir konnten auch niemanden telefonisch erreichen, sodass wir am Ende in dem Hostel gelandet sind, in das wir eigentlich nicht wollten. Wir waren aber trotzdem froh, dass wir endlich was gefunden hatten und endlich schlafen gehen konnten.

Port Macquarie

Erster Stopp des heutigen Tages war das Koala Hospital in Port Macquarie. Hier werden Koalas, die von Autos angefahren wurden, von Buschfeuern verbrannt oder sonst wie verunglückt sind wieder aufgepeppelt und wenn möglich wieder ausgewildert. Ein paar Dauerpatienten konnte man aber auch so anschauen.



19-20 Stunden am Tag schlafen die guten Tierchen

Zweiter Stopp war der Lighthouse-Lookout, an dem man eigentlich Wale und Delfine sehen kann. Aber wie so immer an solchen Lookouts, hatten wir kein Glück und die Tierchen wollten sich uns nicht zeigen.

Na, was bin ich wohl?

Den dritten Stopp machten wir am Kooloonburg Creek Nature Park. In diesem mitten in der Stadt gelegenen Sumpfgebiet machten wir einen 3km langen Boardwalk, bei dem wir zum ersten Mal Flughunde beobachten konnten. Und zwar nicht nur ein paar, sondern aaaaalles voll. Wie kleine Geschenkverpackungen hingen sie, soweit das Auge reichte, an den Bäumen im Park. Wir hätten eigentlich erwartet dass sie schlafen, aber einige waren doch ziemlich aktiv und flogen auch rum.


Handlich verpackt

Vierter Stopp des heutigen Tages war im Dorrigo Nationalpark, der aber nicht mehr zu Port Macquarie gehört. Da es schon relativ spät war, fuhren wir als erstes zu einer der Hauptattraktionen, dem Skywalk, durch. Wir waren allderings ziemlich enttäuscht davon, denn es handelte sich dabei nur um einen etwa 75 Meter langen erhöhten Weg.

Auf dem Skywalk

Den fünften und auch letzten Stopp des heutigen Tages machten wir an den Dangar Falls, wo wir auf einem kurzen Wanderweg bis kurz vor die Fälle laufen konnten. Da die Sonne auf dem Rückweg bereits untergegangen war, machten wir uns auf zu einem der gratis Campingplätze ganz in der Nähe, wo schon jede Menge Camper standen.

Die Dangar Falls

Dorrigo National Park und Coffs Harbour

Wie gesagt kamen wir am vorherigen Tag erst recht spät im Dorrigo NP an, sodass wir nun noch einen der Wanderwege machen wollten. Es ging 7 Kilometer immer durch den Urwald und vorbei an Wasserfällen.

Nach unser etwa zweistündigen Wanderung fuhren wir weiter nach Coffs Harbour. Eigentlich wollten wir hier am nächsten Tag tauchen gehen, aber das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Beim Tauchcenter sagte man uns, dass wegen des Windes zur Zeit keine Tauchtouren gemacht werden. Zu allem Überfluss fing es danach auch noch zu regnen an, sodass wir uns ins Hostel flüchteten und den Rest des Tages im Trocknen verbrachten.

Coffs Harbour

Auch heute war das Wetter nicht sonderlich besser. Immerhin hatte es mit regnen aufgehört, sodass wir heute etwas draußen unternehmen konnten. Eigentlich wollten wir heute tauchen gehen, aber das wurde ja abgesagt. Mangels anderer Möglichkeiten, gingen wir deshalb geocachen. Immer hinter den Dünen entlang führte ein teilweise kaum erkennbarer Weg, an dem jede Menge Caches versteckt waren.

Mitten auf dem überwucherten Weg hat Bianca dann mal eine Schlange, die sich dort wohl ausgeruht oder gesonnt hatte, aufgeschreckt. Wer von beiden mehr erschrocken war, lässt sich leider im Nachhinein schlecht sagen. Aber es war schon ein Erlebnis ;)



Gute drei Stunden später drehten wir am Ende des Weges um und liefen, diesmal am Strand, wieder zurück nach Coffs Harbour. Dort angekommen ging es mal wieder direkt weiter auf einen gratis Campingplatz, direkt neben einer viel befahrenen Straße.

Byron Bay

Direkt nach dem Aufstehen fuhren wir zum Lennox Head, einem Aussichtspunkt an dem man angeblich mal wieder Wale und Delfine sehen kann. Wie immer hatten wir kein Glück und gingen zurück zum Auto um zu frühstücken.

Nach kurzer Fahrt kamen wir in Byron Bay, wo wir evtl. tauchen gehen wollten, an. So ganz sicher waren wir uns noch nicht, aber mal schauen, kann ja nicht schaden. Gesagt, getan und so waren wir kurze Zeit später froh, dass wir so früh da waren und heute noch zwei Tauchgänge machen konnten. Das Highlight in Byron und an Julians Rock, wie der Haupt-Tauchplatz hier heißt, sind zum einen Wobbegongs und zum anderen Zitronen Sandtigerhaie.

Nachdem wir unser Equipment in Empfang genommen und uns angezogen hatten, fuhren wir mit dem Auto los in Richtung Meer. Zwischen uns und unserem Tauchplatz befanden sich jetzt nur noch eine Unmengen an Surfern, die unser Kapitän aber gekonnt umschipperte. Dort angekommen ließen wir uns per Rückwärtsrolle ins 20° kalte Wasser fallen.





Vom tauchen gibts leider keine Bilder. Deswegen hier noch ein paar von unseren anderen Ausflügen.

Anfangs hatten wir gar keine all zu großen Erwartugen an den Tauchgang und waren deshalb um so mehr überrascht, als wir abtauchten. Zwar war die Sicht mit 15 Metern nur durchschnittlich, aber was es da nicht alles zu sehen gab! Zuerst freuten wir uns noch, als wir einen Wobbegong sahen, aber es war alles voll von ihnen! Auch wenn das sicherlich wie Anglerlatein klingen mag, aber es waren über 30 Tiere über 1,5 Metern Länge, die wir bei diesem Tauchgang sahen. Daneben gab es auch noch Muränen, jede Menge Fische und einen Oktopus so sehen. Und auch einen Tigerhai konnten wir aus einiger Entfernung sehen. Nach 45 Minuten war der Tauchgang schon wieder vorbei und uns beiden ziemlich kalt. Wieder zurück in Byron, hatten wir nicht viel Zeit um uns etwas aufzuwärmen, zu essen und uns auf den nächsten Tauchgang vorzubereiten. Wir waren schon vom letzten wirklich begeistert...

Der nächste sollte aber noch besser werden! Es fing schon damit an, dass wir zu Beginn des Tauchgangs unter Wasser Buckelwale hören konnten. Nach diesem gelungenen Auftakt sahen wir, neben Unmengen an Wobbegongs, gleich zu Beginn noch einmal Sandtigerhaie. Wir hatten zwar gehofft bei diesem Tauchgang auch nochmal welche zu sehen, aber keiner von uns beiden hätte daran geglaubt, dass wir diesmal gut 15 Stück gesehen hätten. Schon ein majestätischer Anblick, wie die über 2 Meter großen Tiere mit ihren Pilot-Fischen an einem vorbei ziehen. Sie gingen sogar mit uns auf Tuchfühlung, sodass Bianca einem "eins mit der Flosse verwinkt" hat. Unabsichtlich natürlich, aber die Haie kamen wie gesagt, ziemlich nahe ran. Ein riesiger Zackenbarsch von mindestens 1,5 Metern länge und wieder unzählige andere größere Fische waren da "nur" Beischmuck. Am Ende des Tauchgangs zogen in einiger Entfernung noch ein paar Adlerrochen vorbei und Schildkröten gab es auch noch zu sehen. Rund um gelungen! Einer der Großfisch-reichsten Tauchgänge die ich je gemacht habe. Hätte ich mich geärgert, wenn wir hier nicht tauchen gegangen wären... Wieder am Auto zurück, konnten wir noch einen nicht enden wollenden Schwarm Flughunde beobachten, die sich im Abendrot zur Futtersuche aufmachten.

Wir wussten noch nicht so recht wo wir danach hinfahren wollten, sodass wir uns erst mal einen gratis Übernachtungsplatz in der Nähe von Byron Bay suchten. Diesmal waren wir auf einem Rastplatz am Highway, auf dem neben uns bestimmt 30-40 andere Fahrzeuge mit "Campern" standen. Am morgen war neben uns sogar ein Wagen der Kaffee und Brötchen verkauft hat. Der Rastplatz scheint also gut besucht zu sein.

3 Kommentare:

  1. Die Koalas sind ja so was von knuddelig und kuschelig! So einen würde ich gerne mal ein bisschen kraulen und rumschleppen! Aber Ihr seht auf dem Skywalk auch knuddelig aus:)
    Ein wenig Neid kommt bei uns schon auf - Grund: die tollen Tauchgänge! Schade, dass Ihr keine Fotos davon habt. Da wir auch noch nie Wobbegongs gesehen haben, mussten wir uns mit Fotos aus dem Internet begnügen - ein schwacher Trost:( 20 Grad Wassertemperatur wäre mir persönlich zwar zu kalt zum Tauchen, aber für die Highlights hätte ich mich notfalls auch noch überreden lassen.
    ... und alle anderen Fotos sind wieder einmal super und aussagekräftig (inkl. der Beschreibungen)! Dankeschön!
    Sabine

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  2. mir fehlen die Worte...einfach alles schön anzusehen...man geht förmlich mit...aber nur in Gedanken

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  3. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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